"Nürnberg forscht – Citizen Science in der vielfältigen Stadtgesellschaft“
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Derya Yildirim
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Bildungsbüro der Stadt Nürnberg
Akademie Caritas-Pirckheimer-Haus
Finanziert von der Europäischen Union
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Das Citizen Science-Projekt erforscht gemeinsam mit zugewanderten Menschen Integration und Vielfalt in der Stadt Nürnberg. Als Laienforscher*innen bringen die Zugewanderten ihr Alltagswissen und ihre Erfahrungen in den gesamten Forschungsprozess ein und verändern so den wissenschaftlichen Blick auf die Stadt: Forschungsfragen werden gemeinsam entwickelt und (sozial-)wissenschaftlich untersucht. Dies eröffnet einen erweiterten Blickwinkel auf das Thema Integration in Nürnberg. Mitforscher*innen sollen durch ihre aktive Beteiligung eigene Stärken entdecken und persönliche Kompetenzen weiterentwickeln. Im Idealfall lassen sich aus den Ergebnissen auch Impulse für die städtische Integrationspolitik und die Wissenschaft ableiten.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
"Nürnberg forscht“ gibt keine spezifischen Forschungsfragen vor. Sie sollten sich aber auf das Leben im Hinblick auf Integration und Vielfalt in Nürnberg beziehen. Das Projektteam unterstützt die Mitforscher*innen dabei, die Themenschwerpunkte zu setzen und basierend darauf eine konkrete Forschungsfrage herauszuarbeiten. Damit dies gelingen kann, werden die Mitforscher*innen von einem Projektteam wissenschaftlich beraten und pädagogisch betreut. Im Citizen Science-Ansatz von "Nürnberg forscht" kommen verschiedene Methoden aus der sozialwissenschaftlichen Forschungspraxis in Frage. Auf jeden Fall sollen selbständig empirische Daten erhoben werden. Zum Beispiel mithilfe von klassischen Instrumenten wie Gruppendiskussionen, per Frageborgen oder in verschiedenen Interviewformaten. Aber auch Vorgehensweisen aus der partizipativen Forschung wie Community Mapping, Photovoice oder offene Verfahren wie explorative Spaziergänge sind für die Forschungseinheiten von „Nürnberg forscht“ denkbar. Welche Methoden und damit auch Auswertungsverfahren in den Einheiten zur Anwendung kommen, stellt sich im Laufe der Zusammenarbeit mit den jeweiligen Gruppen heraus und hängt von verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel von zeitlichen und sprachlichen Ressourcen und vom Wissensstand der Mitforscher*innen. Im Rahmen von "Nürnberg forscht" sind insgesamt vier voneinander unabhängige Einheiten mit je ca. 15 Laienforschenden vorgesehen. Jede Einheit dauert rund sechs Monate. Die zweite Forschungseinheit beginnt am 1.Februar 2024 und ein Einstieg ist jeder Zeit möglich. Die Anmeldung ist per E-Mail unter nuernbergforscht@stadt.nuernberg.de möglich. Die Teilnehmer*innen der ersten Forschungsgruppe haben sich für die Forschungsfrage „Wie verhalten sich Menschen, die in Nürnberg von Rassismus betroffen sind?“ entschieden. Zur Ergründung der Fragestellung führt die Gruppe leitfadengestützte Interviews durch.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die Ergebnisse jedes Einzelprojektes werden der Stadtgesellschaft sowie der Wissenschaftsgemeinde zugänglich gemacht. Gemeinsam mit Partnerinstitutionen wie Museen, Kultur-/Bildungseinrichtungen, Vereinen und Multiplikatoren sollen die Forschungsergebnisse öffentlichkeitswirksam aufbereitet und präsentiert werden. Beispielsweise durch Ausstellungen, Stadtführungen, Podcasts o.Ä. Die konkrete Form der Darstellung wird dabei jeweils an die Methoden und damit erzeugten Artefakte, sowie an die Forschungsergebnisse und den jeweiligen Rahmen der Präsentation angepasst. Der Forschungsprozess wird auf der Webseite von "Nürnberg forscht" dokumentiert und soll damit bereits während des Projekts Anknüpfungspunkte für Weiterentwicklungen und fachlichen Wissenstransfer schaffen.
Wozu trägt die Forschung bei?
Bei "Nürnberg forscht" untersuchen Menschen mit Zuwanderungsgeschichte Fragen zur Stadt Nürnberg und bringen dabei ihr gesammeltes (Alltags-)Wissen ein. Mit den Ergebnissen möchte das Projekt "Nürnberg forscht" die Bürger*innen für die stadtspezifischen Themen der Integration sensibilisieren, dabei ins Gespräch kommen, Vorurteile abbauen und die Akzeptanz einer gewachsenen Zuwanderungsgesellschaft fördern. Im Idealfall lassen sich aus den Forschungsergebnissen Anregungen für die städtische Integrationspolitik ableiten. Darüber hinaus möchte "Nürnberg forscht" die Erkenntnisse und Projekterfahrungen mit der Wissenschaft teilen und Impulse für ähnliche Citizen Science-Projekte geben.