Gärtnern für den Umweltschutz
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Das "CitizenLab Umweltlabor" ist eins von fünf CitizenLabs der Bürgerwissenschaften an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Die Bürgerwissenschaften sind ein Teilvorhaben des Projekts "Campus to World", das von der Bund-Länder-Initiative "Innovative Hochschule" von 2018 - 2022 gefördert wurde. Aufbauend auf diesen Strukturen werden die o.g. Aktivitäten im Rahmen weiterer Förderprogramme fortgesetzt.
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Kontakt
Prof. Dr. Martin Hamer, Dr. Samantha Antonini
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Hochschule Bonn-Rhein-Sieg
Internationales Zentrum für Nachhaltige Entwicklung
Projekt KLUGER-Transfer
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Über land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen liegen viele umweltrelevante Informationen vor. Urbane Flächen sind bisher kaum untersucht, speziell private Gärten und deren Böden spielen bei ökologischen Fragestellungen nur eine untergeordnete Rolle. Deshalb möchten wir gemeinsam mit Bürger*innen die Böden in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreises untersuchen. Teilnehmende erfahren, welchen Beitrag ihr Garten zum Klimaschutz leisten kann oder welche Maßnahmen geeignet sind, um die Biodiversität zu fördern. Persönlich zugeschnittene Handlungsempfehlungen helfen dabei, wie Gärten standortangepasst genutzt werden können. Die erhobenen Daten helfen zudem der Wissenschaft, einen Überblick über Kohlenstoffgehalte sowie die Wasser- und Nährstoffkreisläufe im Rhein-Sieg-Kreis zu erhalten. Die übergeordnete Forschungsfrage lautet, welchen Beitrag leisten die Böden im städtischen Raum zu Ökosystemleistungen wie z.B. Klimaregulierung, Biodiversität, Wasserkreislauf oder Nahrungsmittelversorgung.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Bürger*innen ermitteln und sammeln umweltrelevante Daten wie Bodenart und pH-Wert des Bodens in ihren eigenen Gärten. Vorwissen wird nicht erwartet, aber der Zugang zu einem Garten ist Voraussetzung. Die Zusammenarbeit ist einerseits in Form von Online-Workshops möglich. Kurze YouTube-Videos dienen als Anleitung für die Erhebung leicht durchführbarer, aber sehr aussagekräftiger Umweltparameter. Die Ergebnisse werden anschließend an uns geschickt. Nach Aufforderung (nach vorherige Anmeldung per E-Mail) können zudem Bodenproben an das „CitizenLab: Umweltlabor“ geschickt werden, so dass umfangreichere Analysen durchgeführt werden. Zudem können Bürger*innen im Rahmen von praxisnahen Workshops (teilweise im Labor und/oder im Feld) weiterführende Kenntnisse zur Datenerhebung, Auswertung und Interpretation vermittelt. Gemeinsam werden konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet und Forschungsfragen formuliert. Aktuelle Informationen zu den angebotenen Formaten finden Sie auf unserer Website.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die Ergebnisse der Bodenuntersuchungen werden den teilnehmenden Bürger*innen, inklusive einer ausführlichen Handlungsempfehlung zur Düngung und Pflege des Gartens, zugeschickt. Auf Grundlage dieser standortspezifischen Untersuchungsergebnisse und der dazugehörigen Empfehlung können Bürger*innen aktiv eigene Umwelt- und Klima-Maßnahmen in die Praxis umsetzen. Begleitende Workshops auf dem Campus der H-BRS und in Form von Online-Formaten ergänzen die Handlungsempfehlungen und können auf speziellere Fragestellungen eingehen. Der erhobene Gesamtdatensatz wird in anonymisierter Form in eine Online-Karte der Region einfließen, sodass teilnehmende Bürger*innen und weitere interessierte Zielgruppen die Daten jederzeit einsehen und zur Einordnung des eigenen Standortes nutzen können.
Wozu trägt die Forschung bei?
Böden tragen durch ihre Eigenschaften bedeutend zum lokalen und globalen Klima bei. Durch eine standortangepasste Nutzung von Böden kann ein effektiver Beitrag zum Umweltschutz geleistet und die Fläche ressourcenschonend genutzt werden. Urbane Grünflächen wie Parks, Friedhöfe oder Hausgärten leisten einen wichtigen Beitrag für Stadtklima, Wohlbefinden und für ökologische Aspekte wie den Erhalt der Artenvielfalt. Im Städtebau können die Daten für Maßnahmen zur Klimaanpassung genutzt werden. Die Kenntnis der Bodenwasserspeicherkapazität ist bedeutend für Anpflanzungen von Stadtbäumen. Daten zur Bodeninfiltration werden durch vermehrtes Auftreten von Starkregen bedeutender, um das Risiko von Überschwemmungen abzuschätzen. Ähnliches gilt für Gartennutzer. Durch Kenntnis des Bodens und das Umsetzen der Handlungsempfehlungen kann Jede*r einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten. Die Auswertung der erhobenen Bodendaten, ist die Basis für eine nachhaltige urbane Flächennutzung.