Förderinstrumente
Förderinstrumente
Es gibt bereits verschiedene Möglichkeiten, Citizen-Science-Projekte zu fördern. Diese reichen von auf Citizen Science zugeschnittene Förderprogrammen, wie z. B. die neue geplante Richtlinie zur Förderung von bürgerwissenschaftlichen Vorhaben (Citizen Science) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), bis hin zu Hybridförderungen – über einzelne ergänzende Elemente aus unterschiedlichsten Programmen. Zusätzlich zur Projektförderung können Personen, aber auch Fortbildungen, Workshops, Infrastrukturen etc. gefördert werden. Aus der Sicht der Wissenschaftspolitik ist Citizen Science förderrelevant (siehe z. B. RRI – Responsible Research and Innovation). Hierzu steht z. B. dem BMBF ein Etat für Bürgerbeteiligung oder der Initiative Preservation Nation der National Trust zur Verfügung. Es werden vornehmlich Projekte oder Initiativen gefördert, welche themenoffen sind und auf Innovation und Kreativität setzen.
Bevor Datenbanken von Fördergebern und Stiftungen gewälzt werden, ist es wichtig, sich darüber klar zu werden, wo genau im Projekt der Förderbedarf besteht: Gibt es Personalbedarf für die Projektentwicklung und das Management, die Datenerhebung, für Kommunikation? Schulungsbedarf? Raumbedarf? Infrastrukturbedarf, wie Computer oder Labor-Geräte?
Förderung von Citizen-Science-Projekten
Die bestehende Förderlandschaft für Citizen-Science-Projekte in Deutschland und international ist durch eine Vielzahl an Finanzquellen gekennzeichnet. Auf europäischer Ebene gibt es im Rahmen des Programms „Horizon 2020“ eine Reihe von Ausschreibungen, die direkt Projekte zur Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern oder indirekt die entsprechende Forschung zu beispielsweise Methodenentwicklung und gesellschaftlicher Transformation fördern. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat neue Förderleitlinien herausgeben, die sich im Besonderen auf bürgerwissenschaftliche Projekte beziehen. Andere Stiftungen fördern Citizen.Science-Aktivitäten in bestimmten Forschungsfeldern oderRegionen. Eine besondere Form der Förderung ist Crowdfunding (z. B. über Sciencestarter).
Es bestehe auch die Möglichkeit, Citizen-Science-Aktivitäten über Mitgliedsbeiträge zu finanzieren (z. B. Verlustlisten im ersten Weltkrieg). Andere erhielten eine Initialförderung durch eine Hochschule (z. B. KLEKs). Vielfach zählen der Bund und die Länder sowie das BMBF, die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) oder auch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) zu den Förderern.
Bisher wenig Anwendung in Deutschland finden Förderungen über Lotterien, Wirtschaft und Philanthropie (das Schweizer Projekt „FLoZ – Flora des Kantons Zürich“ wird über Lotteriefonds gefördert.). Auch Städte und Gemeinden sind als potentielle Förderer denkbar.
Förderung von Citizen Science in bestehenden Initiativen
Citizen Science wird zunehmend als ein wichtiger Ansatz beim Wissensaustausch gesehen, der über die intensivere Einbindung von Bürgerinnen und Bürgern über klassische Formate der Wissenschaftskommunikation herausgeht und damit auch den Innovationsprozess fördern kann. Entsprechend können Citizen-Science-Anteile des BMBF-Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung (FONA)“ oder „TOP Citizen Science“ in Österreich.
Weiterführende Ressourcen
- Aktuelle Förderthemen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU): www.dbu.de/index.php?menuecms=2505
- Horizon 2020, EU Rahmenprogramm für Forschung und Innovation: www.horizont2020.de
- Nachhaltigkeitsforschungsprogramm des BMBF, FONA: www.fona.de
- Sciencestarter, eine Crowdfunding-Plattform für wissenschaftliche Projekte: www.sciencestarter.de
- TOP-Citizen Science des österreichischen BMWFW, bei dem bereits bestehende Sparkling Science- und FWF-Projekte (Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung) eine Förderung für ein Citizen Science Zusatzmodul einwerben können www.fwf.ac.at/de/forschungsfoerderung/fwf-programme/foerderinitiative-top-citizen-science/