Weltraum-Reise für die Hirnforschung: Spielend das Gehirn verstehen
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Tobias Hauser
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Max Planck UCL Centre for Computational Psychiatry and Ageing Research
Wellcome Centre for Human Neuroimaging
Universität Tübingen
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Die meisten psychischen Störungen treten bereits vor dem Erwachsenenalter auf. Und selbst wenn sie sehr verbreitet sind, wie beispielsweise Zwangsstörungen, werden sie häufig erst spät erkannt. Doch wie hängt die psychische Gesundheit mit der Hirnentwicklung zusammen? Und weist die Hirnentwicklung eines Menschen auf psychische Erkrankungen hin? Um das herauszufinden und Daten von möglichst vielen Menschen sammeln zu können, haben Forscher*innen auf Basis neuester Hirnforschung ein Spiel entwickelt, das verschiedene kognitive Hirnfunktionen testet und so die Hirnentwicklung der Spieler*innen misst. Als Weltraumforscher*innen reisen die Spieler*innen durch das Universum und lösen Rätsel. Dabei sammeln sie Punkte und sehen ihre Ergebnisse im Vergleich zu anderen Spieler*innen. Zwischendurch werden Fragen zum Verhalten und der psychischen Gesundheit der Spieler*innen gestellt. Ziel der Forscher*innen ist es, eine möglichst große Anzahl von Daten verschiedenster Altersgruppen aus dem deutsch- und englischsprachigen Raum zu gewinnen, um valide und somit belastbare Aussagen treffen zu können. Die gesammelten Daten werten sie mithilfe von Statistiken, Computermodellen und maschinellem Lernen aus. Das Citizen-Science-Projekt wurde am Max Planck UCL Centre for Computational Psychiatry and Ageing Research (https://www.mps-ucl-centre.mpg.de/) und am Wellcome Centre for Human Neuroimaging at University College London entwickelt. Leitender Wissenschaftler hinter dem Projekt sind die Neurowissenschaftler Tobias Hauser und Vasilisa Skvortsova. Die App ist auf Deutsch und Englisch in den gängigen App Stores erhältlich und auf www.brainexplorer.net
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Dieses Projekt richtet sich an alle mit einem Smartphone oder Tablet. Die untere Altersgrenze beträgt 9 Jahre (auch jüngere Personen können die App spielen, es werden jedoch keine Daten gesammelt). Es braucht keinerlei Vorwissen. Die App besteht aus einfachen Spielen, welche jeweils durch eine kurze Einführung erklärt werden. Sie wurden auf der Grundlage modernster neurowissenschaftlicher Erkenntnisse entwickelt. Zusätzlich werden den Spielenden Fragen zum Verhalten und Wohlbefinden gestellt. Diese Daten werden verwendet um Zusammenhänge zwischen Hirnfunktionen, Alter und psychischen Wohlbefinden zu erforschen. Es werden keine passiven Daten (wie bspw. GPS) erhoben. Alle Daten sind anonym. Die App kann jederzeit gespielt werden - auch offline. Die Teilnehmenden können nicht nur spannende Spiele spielen, sondern erhalten auch Informationen über ihre eigene Leistung. Durch das Mitforschen koennen die Teilnehmenden auch mehr über die Forschungsthemen und die zugrundeliegende neurowissenschaftlich erfahrené die App bietet detaillierte Informationen zu den einzelnen Forschungsspielen, Befunden von früheren Studien, und Erklärungen, wie das Mitforschen den Forschenden hilft das Gehirn besser zu verstehen. Zudem können die Teilnehmenden jederzeit direkt mit den Forschenden in Kontakt treten.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die Daten werden verschlüsselt direkt auf unsere Server übermittelt. Alle Daten sind anonym und der Prozess erfüllt alle Anforderungen von DSGVO. Die Daten werden von den Forscher*innen mittels statistischer Verfahren ausgewertet. Forschungsergebnisse werden in peer-reviewten Journalen veröffentlicht. Diese Ergebnisse werden dann via App, aber auch über die Website und soziale Medien (z.B. Twitter) der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Wozu trägt die Forschung bei?
Die Forschung trägt dazu bei, die Ursachen von psychischen Erkrankungen besser zu verstehen. Wir wissen, dass das Gehirn eine wichtige Rolle bei der Entstehung von psychischen Erkrankungen spielt, jedoch sind die genauen Mechanismen noch unklar. Diese App leistet dabei Pionierarbeit und hilft uns Forschern besser zu verstehen welche Hirnfunktionen relevant sind für spezifische psychische Erkrankungen. Dank dieser Erkenntnisse hoffen wir, neue Therapien entwickeln zu können.