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TeQfor1 – Auswirkungen technischer Systeme auf die eigene Lebensqualität von Menschen mit Typ-1-Diabetes

Wie wirken sich technologische Systeme auf das Leben von Menschen mit Typ-1-Diabetes aus? Für diese Frage sind Menschen mit Typ-1-Diabetes die Expert*innen. Einige nutzen innovativ weiterentwickelte Systeme, zu denen es bislang aber kaum Studien gibt - TeQfor1 möchte das ändern. Gemeinsam mit Wissenschaftler*innen können Nutzer*innen untersuchen, wie sich DIY-Systeme auf die Gesundheit und Lebensqualität auswirken. Wie das Projekt abläuft, liegt dabei ganz in der Hand der Bürgerwissenschaftler*innen.

Projektzeitraum ab

September 2019

Projektende

Mai 2022

Weitere Informationen

Wir danken allen Teilnehmenden von TeQfor1, die diese Forschung überhaupt erst ermöglicht haben. Wir als akademisch Forschende konnten von allen Bürgerwissenschaftler*innen viel zu den täglichen Herausforderungen mit Typ-1-Diabetes und einer DIY-Therapie lernen. Unser Forscherleben wurde dadurch und durch die Außenperspektive auf Wissenschaft unglaublich bereichert. Vor allem aber möchten wir unserer Kollegin und Freundin Silvia Woll gedenken, die leider mit 39 Jahren im Mai 2022 überraschend und viel zu früh von uns gegangen ist. Silvia Woll hat mit uns gemeinsam dieses Projekt beantragt und es mit extrem viel Engagement und unglaublich viel Herz wesentlich getragen. Wir vermissen dich jeden Tag, Silf! Danke, dass wir dich in unserem Leben haben durften!

Kontakt

Nora Weinberger

E-Mail senden

Institution

Karlsruher Institut für Technologie

Helmholtz Zentrum München

Hochschule Heilbronn

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Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Typ-1-Diabetes (T1D) ist eine Erkrankung, bei der die Bauchspeicheldrüse kein Insulin mehr produziert und dieses von außen verabreicht werden muss. Technologische Systeme haben die Situation von Menschen mit T1D in den letzten Jahren deutlich verbessert, sind aber noch weit davon entfernt, die Funktion der Bauchspeicheldrüse wirklich zu ersetzen. Einige Menschen mit T1D nutzen nun innovativ weiterentwickelte DIY-Artificial Pancreas-Systeme (DIY-APS), die die Effektivität der kommerziellen Technologien deutlich übertreffen. Das Citizen Science-Projekt TeQfor1 stellt den Nutzenden dieser Systeme einen wissenschaftlichen Ansatz zur Seite, welcher ihnen eine fundierte und valide Beurteilung der DIY-Technologien ermöglicht, bei der der Fokus auf ihren eigenen Kriterien liegt.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Bürger*innen, die eine beliebige Form eines DIY-APS zur Behandlung von Typ-1-Diabetes für sich selbst oder für ihr Kind nutzen, erforschen im Projekt, wie sich die Nutzung auf ihre Blutglukosewerte sowie ihre Lebensqualität auswirkt. Die untersuchten Kriterien bzw. Faktoren von Lebensqualität werden allerdings zunächst von den Bürger*innen selbst definiert. Gemeinsam werden Fragebögen erstellt, die die für die beiteiligten Bürger*innen relevanten Forschungsfragen erfassen. Darüber hinaus wird es eine Datensammlung von Blutglukosedaten geben. In allen Phasen des Projekts haben die Bürger*innen absolutes Mitspracherecht - die beteiligten Wissenschaftler*innen stehen vor allem beratend zur Seite und unterstützen bei der Umsetzung. Es wird mehrere (online-)Workshops geben, der Austausch findet aber vor allem über eine virtuelle Plattform statt.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Ergebnisse werden öffentlich zugänglich sein. Alle beteiligten Bürger*innen werden zu jeder Zeit Zugriff auf die anonymisierten Daten haben und, sofern sie möchten, auch an der Auswertung beteiligt sein. Den Bürger*innen steht es frei, die Ergebnisse zu veröffentlichen, sowohl in Form einer Beteiligung an den wissenschaftlichen Publikationen als auch eigenständig. Was weiter damit passiert, wird mit den beteiligten Bürger*innen besprochen.

Wozu trägt die Forschung bei?

Seit einigen Jahren zeigt sich global eine verstärkte Tendenz, dass Bürger*innen mit (meist schweren, chronischen) Erkrankungen innovative Lösungen für ihre spezifischen Probleme selbst entwickeln. Traditionell geht das Gesundheitssystem jedoch davon aus, dass die Kompetenz für die Entwicklung solcher Lösungen ausschließlich bei medizinischem Fachpersonal und kommerziellen Herstellerfirmen liegt. Daher gibt es kaum wissenschaftliche Studien, die diese Innovationen untersuchen und ihre Auswirkungen auf die Menschen, die sie nutzen, evaluieren. Hier setzt TeQfor1 an und ermöglicht den Teilnehmenden eine wissenschaftlich fundierte Untersuchung ihrer Systeme nach den Kriterien, die für sie selbst und ihr Leben mit T1D wichtig sind.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

*Von gesundheitlichen Einschränkungen oder chronischen Krankheiten betroffene Menschen bringen durch ihren konstanten therapeutischen Umgang mit der Krankheit wertvolle Erfahrungen in die Forschung und die Technikentwicklung ein. * Die HbA1c -Werte (HbA1c : Glykohämoglobin; Blutzucker in den letzten 8 bis 12 Wochen) der Teilnehmenden verbesserten sich durch die Nutzung des DIY-APS deutlich. * Mit den DIY-APS können TIR-Werte (TIR: „time in range“; wie viel Prozent der Zeit ist der Blutzucker des Nutzers im Zielkorridor ist) im Mittel von > 85 % erzielt werden. * Die Loopenden gaben an, dass sie seit der Nutzung der DIY-APS mit ihrer Lebensqualität wesentlich zufriedener sind. * Komplexe Verbesserungen in der Lebensqualität mit Diabetes durch DIY-APS können durch sog. Narrative erfasst werden. So können neben Zahlen lebhafte Eindrücke zu täglichen Herausforderungen von Menschen mit Typ-1-Diabetes oder Eltern von Kindern mit Typ-1-Diabetes und die Auswirkungen von Technologien auf den Lebensalltag aufgezeigt werden. Siehe zu weiteren Ergebnissen und Narrativen: https://link.springer.com/article/10.1007/s11428-022-00970-w