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Schwammbox — Gemeinsam Selbitz vor Überschwemmungen schützen

Messlatte zur Wasserstandsmessung an der Isweide (Foto: Korinna Schmitz)
Im SCHWAMMBOX-Projekt erforschen wir gemeinsam mit Bürger*innen, wie Schwammflurmaßnahmen helfen, Hochwasser und Dürren besser zu bewältigen. Mit deiner Unterstützung sammeln wir Daten zu Bodenfeuchte und Wasserständen – mach mit und werde Teil eines echten Forschungsprojekts für nachhaltigen Wasserschutz!

Ort

Projektzeitraum ab

September 2024

Projektende

Juli 2026

Kontakt

Korinna Schmitz

E-Mail senden

Institution

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf

Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Im SCHWAMMBOX-Projekt untersuchen wir die Wirkung von Schwammflurmaßnahmen (auch bekannt als naturbasierte Lösungen) auf den Wasserhaushalt in Selbitz in Oberfranken, um Lösungen für besseren Hochwasserschutz und nachhaltige Wasserbewirtschaftung zu entwickeln. Schwammflurmaßnahmen speichern Regenwasser im Boden und verringern so den oberirdischen Abfluss, was bei Starkregen Überschwemmungen vorbeugt und bei Dürreperioden den Boden mit Wasser versorgt. Zu den Schwammflurmaßnahmen in Selbitz zählen die Mäandrierung und Renaturierung von Bächen, das Unterbrechen von Entwässerungsgräben sowie die flächige Versickerung. An drei Messstellen messen wir die Bodenfeuchte und Wasserstände, um zu prüfen, wie effektiv die Maßnahmen Wasser zurückhalten können. Diese Forschung wird gemeinsam mit den Bürger*innen durchgeführt, da ihre Messungen essenziell sind, um die Auswirkungen der Maßnahmen in realen Bedingungen zu erfassen. Bürger*innen können über eine App Daten zu Bodenfeuchte und Wasserstand sammeln und so aktiv zur Erstellung von einfachen Wasserhaushaltsmodellen beitragen.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Im SCHWAMMBOX-Projekt können Bürger*innen aktiv mitforschen, indem sie Messungen zu Bodenfeuchte und Wasserständen an drei Messstellen in Selbitz durchführen. Dazu müssen sie die CrowdWater-App installieren und ein Konto anlegen. Nach einer kurzen Registrierung können die Teilnehmenden Messwerte in die App eintragen. Eine Messung dauert maximal 5 Minuten und kann jederzeit durchgeführt werden, besonders gerne nach starken Regenfällen. Für die Qualitätssicherung muss zusammen mit dem Messwert ein Foto hochgeladen werden. Es sind keine besonderen Vorkenntnisse nötig, aber ein Smartphone mit Kamera und die App sind erforderlich. Messungen können von einmalig bis einmal pro Woche durchgeführt werden – je nach Verfügbarkeit und Interesse. Teilnehmer*innen können auch Pate/Patin einer Messstation werden oder zu Hause einen Regenmesser aufstellen. Auf der Projektwebseite werden Schritt-für-Schritt-Anleitungen bereitgestellt. Die Wissenschaftler*innen können direkt per Mail kontaktiert werden. Auch regelmäßige Austauschrunden (online und in Präsenz) sind angedacht.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Messdaten der Teilnehmenden, wie Wasserstand und Bodenfeuchte, werden über die CrowdWater-App an unser Forschungsteam übermittelt und fließen direkt in die Entwicklung und Validierung unseres Wasserhaushaltsmodells ein. Auf Basis dieses Modells können wir ableiten, wie viel Wasser im Boden gespeichert wurde anstatt oberflächlich abzufließen, und so Aussagen über das Potenzial der Wasserrückhaltung der beobachteten Schwammflurmaßnahmen treffen. Die Ergebnisse des Projekts werden nicht nur wissenschaftlich ausgewertet, sondern auch der Stadt Selbitz präsentiert, um mögliche Ansätze für den Hochwasserschutz und eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung vor Ort zu identifizieren. Über unsere Projektwebseite können die Teilnehmenden den Forschungsfortschritt verfolgen. Dort stellen wir regelmäßige Updates bereit, z. B. in Form von Graphen, die die gesammelten Daten visualisieren. Abschließend werden die Projektergebnisse öffentlich zugänglich gemacht, um das Wissen über naturbasierte Lösungen weiterzugeben.

Wozu trägt die Forschung bei?

Das SCHWAMMBOX-Projekt trägt zum Forschungsbereich der naturbasierten Lösungen in der Wasserbewirtschaftung bei. Es untersucht, wie Schwammflurmaßnahmen zur Speicherung von Regenwasser und zur Verringerung des oberflächlichen Abflusses beitragen können, um Hochwasser nach Starkregenereignissen zu verhindern und die Wasserverfügbarkeit in Dürreperioden zu sichern. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel, der Extremwetterereignisse wie Starkregen und Dürreperioden verstärkt. Das Projekt schafft außerdem Bewusstsein dafür, wie menschliche Eingriffe in die Natur – etwa durch die Begradigung von Flüssen oder die Versiegelung von Flächen – den Wasserhaushalt beeinflussen und damit sowohl Hochwasser als auch Dürreperioden begünstigen können. Die Ergebnisse helfen, die Wirkung von Schwammflurmaßnahmen auf den Wasserhaushalt zu verstehen, einfache Modelle zu entwickeln und mögliche Ansätze für nachhaltigen Hochwasserschutz und Wasserbewirtschaftung aufzuzeigen. Gesellschaftlich sensibilisiert das Projekt Bürger*innen für den Umgang mit Wasser als zentrale Lebensgrundlage und ermöglicht ihnen, aktiv Teil der Forschung und Lösungsentwicklung zu sein.