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Schmeck! - Forschungsprojekt zur Praxis & Ästhetik des Essens

Teilnehmer der Ausstellung "Schmeck! Experimente für die Sinne" © Schmeck!
Das Schmeck!-Projekt der Technischen Universität Berlin forscht mit 25 Bürger*innen rund um Fragen, wie Essen von jeder einzelnen Person unterschiedlich sinnlich wahrgenommen und erlebt wird. Gemeinsam zu untersuchen, wie Schmecken stattfindet, wie es sich experimentell verändern und (selbst) gestalten lässt.

Projektzeitraum ab

November 2018

Projektende

Dezember 2021

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Nora Rigamonti

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Institution

Technische Universität Berlin

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Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Im Projekt Schmeck! (Projektlaufzeit Ende 2018 bis Ende 2021) erforschen wir, wie Essen von jeder einzelnen Person unterschiedlich sinnlich wahrgenommen und erlebt wird. Ziel des Projektes ist es, die Vielfalt zu erkunden, in der wir essen. Wir wollen uns der Komplexität des Schmeckens annähern, die aus Speisen, Körper, Erinnerungen, unserer Umgebung und anderen Faktoren resultiert.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Die konkrete Forschungsarbeit wird im erweiterten Team von 25 Bürger*innen (in unserem Projekt auch Amateurforscher*innen genannt) und 10 hauptamtlichen Wissenschaftler*innen durchgeführt: Bürger*innen beteiligen sich seit Projektbeginn an allen Arbeitsschritten. In verschiedenen Arbeitsgruppen und im großen Plenum bringen sie sich bereits bei der Erstellung des Forschungsdesigns und der Auswahl geeigneter Methoden ein. Auch bei der Datenerhebung, Auswertung, Ergebnisformulierung und -präsentation wirken sie aktiv mit. Diese Form der Teilnahme verstehen wir als radikale Form der Citizen Science. Es geht uns nicht nur darum, den Forschungsprozess im Projekt möglichst kollektiv und offen zu gestalten. Unser Forschungsgegenstand selbst – das Schmecken – erfordert, dass wir intensiv mit Amateurforscher*innen unterschiedlicher sozialer, kultureller und professioneller Hintergründe zusammenarbeiten: Als Expert*innen ihres eigenen Schmeckens sind es die Bürger*innen, die über vielfältige, spezifische und sehr relevante Kompetenzen zu unseren Forschungsgegenstand verfügen. Aufgrund der fortgeschrittenen Projektlaufzeit, können potenziell interessierte Bürger*innen leider nicht mehr in das Projekt aufgenommen werden.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Ergebnisse des ersten Projektjahres wurden in eine partizipative Ausstellung übersetzt: "Schmeck! Experimente für die Sinne". Diese fand im Oktober 2020 im Museum für Naturkunde Berlin statt und wurde von über 1.000 Teilnehmer*innen besucht. Zudem wurden die Ergebnisse des Projektes in verschiedensten Kontexten sowie in einer digitalen Diskussionsreihe mit einem erweiterten Publikum diskutiert. Die Diskussionsreihe und weitere Videos und Kurzfilme des Projektes können auf unserem Youtube- sowie Vimeokanal angeschaut werden. Darüber hinaus werden die Ergebnisse auch in verschiedenen (wissenschaftlichen) Publikationen verarbeitet und auf unserer Webseite zugänglich gemacht.

Wozu trägt die Forschung bei?

Das transdisziplinäre Projekt zielt darauf ab, gemeinsam zu untersuchen, wie Schmecken stattfindet, wie es sich experimentell verändern und (selbst) gestalten lässt. Dabei möchten wir reflektieren, inwiefern die (Schmeck-)Forschung von Citizen Science und Forschenden mit jeweils verschiedenen Vorstellungen, Wissensbeständen und Ressourcen profitieren kann und wo sie an ihre Grenzen stößt.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Seit Projektbeginn haben wir Ansätze erarbeitet, um das sinnliche Erleben und die Praxis des Schmeckens detailliert zu beobachten, zu dokumentieren und zu untersuchen – in Alltags- sowie in Experimentalsituationen. In diesem Zusammenhang wurden sowohl die neue Methode der „sensorischen Ethnografie“ entwickelt – die „(Auto-)Gustografie“– als auch wissenschaftlich-künstlerische Schmeck-Experimente konzipiert, die wir u.a. im Museum für Naturkunde Berlin im Herbst 2020 durchgeführt haben. Es hat sich gezeigt, dass Schmecken ein sehr komplexer Vorgang ist, der von vielen verschiedenen Elementen beeinflusst wird: Eine zentrale Rolle spielen sowohl die (soziale) Situation, in der wir schmecken, als auch die jeweiligen Assoziationen, die mit einer bestimmten Speise in Verbindung gebracht werden. Auch die körperliche Praxis, wie gegessen wird, und die sensorischen Wahrnehmungen des Essens sind von elementarer Bedeutung. Wenn eines oder mehrere dieser Elemente verändert werden, dann kann sich auch unser Schmecken ändern und eine Zutat, ein Gericht oder ein Getränk wird anders als zuvor wahrgenommen und bewertet. Unser Schmecken setzt sich somit nicht nur aus vielfältigen Elementen zusammen – es ist durchaus aktiv, kreativ und reflexiv gestaltbar!