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Jedes Insekt zählt! – Schützen durch Erkennen! Forschungsprojekt KInsecta

Messen mit dem Sensorsystem Foto: Alexandra Stadel CC-BY-NC-ND
Viele Insekten sind gefährdet und ihre Anzahl ist dramatisch gesunken. KInsecta, als interdisziplinäres Forschungsprojekt mit Open-Source-Ansatz und Citizen Science, möchte ein bundesweites digitales Insektenmonitoring aufbauen, das heimische Insektenarten automatisiert erkennt.

Projektzeitraum ab

August 2020

Weitere Informationen

Materiallisten und Beschreibungen zum Bau des Sensorsystems: Gitlab

Fragen, Anregungen, etc. gerne an info@kinsecta.org. Wir freuen uns auf Deine Nachricht!

Monatliche Treffen in der Community auf BBB. Infos dazu auf unserer Webseite.

Zur Projektseite

Kontakt

Alexandra Braun

E-Mail senden

Institution

KInsecta

BHT

Umweltbildungszentrum Listhof

BMUV

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Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Entgegen des gewöhnlichen Insektenmonitorings, welches auf Tötung von Insekten beruht, die anschließend bestimmt und klassifiziert werden, liegt der Projektansatz von KInsecta darin, die Insekten unbeschadet in einem Multisensorsystem durch die Aufnahme von optischen und akustischen Signalen zu „messen“ und anschließend wieder frei zu lassen. Die ermittelten Daten (Kamerabilder, Flügelschlagfrequenzen, Tages- und Jahreszeiten, Temperatur, etc.) werden dann mit Methoden des maschinellen Lernens verarbeitet und dazu genutzt, eine möglichst weitreichende Artbestimmung der Insekten vorzunehmen. Unser Ziel ist es, ein bundesweites Netz aus Unterstützer*innen aufzubauen, die Lust haben, ein Multisensorsystem zu bauen, zu betreiben, Insektendaten zu sammeln und mit allen zu teilen. Am Anfang wird es wichtig sein viele Daten zu bekommen um die KI zu trainieren. Später können wir die KI zur Bestimmung der Insekten nutzen und weitere Daten und Informationen zu den Insekten sammeln. Mit Hilfe der Daten können nicht nur quantitative sondern auch qualitative Fragestellungen beantwortet werden. Wir sehen dann zum Beispiel, wie viele Insekten zu welcher Tages-/ Nacht- oder Jahreszeit an welchem Ort aktiv sind. Es können verschiedene Messorte (Wiese, Wald,...) miteinander verglichen werden und möglicherweise auch Rückschlüsse auf klimatische Veränderungen und das Wanderverhalten von Insekten gezogen werden. Dem Forscherdrang sind hier keine Grenzen gesetzt. Weitere Forschungsfragen dürfen sich selbst gestellt werden.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Mitmachen können alle, die Interesse an Insekten mitbringen und den Umgang mit Sensorik und KI nicht scheuen. Ein Aufbau von Hard- und Software benötigt ca. 50 Stunden und bedarf Erfahrungen im Löten elektronischer Bauteile, in der Bedienung eines 3D-Druckers und Lasercutters. Basiswissen zur Einrichtung und Bedienung eines Raspberry Pi’s (Betriebssystem Linux) und Basiskenntnisse in Python sowie einfaches handwerkliches Geschick sind von Vorteil. Alle Informationen und Materiallisten finden sich auf Gitlab. Wir unterstützen im Rahmen unserer Möglichkeiten gerne. Monatlich finden Treffen der Community statt. Dazu gerne auf unserer Webseite unter Aktuelles vorbei schauen. Fragen dürfen immer gerne an info@kinsecta.org gesendet werden.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Aufgenommene Daten können über die eigens dafür entwickelte KInsecta Webapp hochgeladen werden. Dort stehen sie für alle Mitmachenden frei zur Verfügung und können gesichtet, heruntergeladen und ggf. weiterverarbeitet werden. Die Webapp ist mit unserer Webseite verbunden. Auf der Deutschlandkarte können alle Sensoren und die zuletzt aufgenommenen Bilder gesichtet werden. Die erhobenen Daten werden von uns aufbereitet und fließen in das Training der KI mit ein.

Wozu trägt die Forschung bei?

Das Forschungsprojekt KInsecta trägt zur Biodiversitätsforschung im Bereich der Insekten bei. Nach wie vor sind Insekten immer noch relativ unerforscht und Entomologinnen und Entomologen (Insektenspezialist*innen) sind rar. Mit Hilfe unserer Projekts sensibilisieren wir für Insekten und helfen mit, die Forschung voranzutreiben. Die mit Hilfe unseres Sensorsystems ermittelten Daten sind: Bilder des Insekts, die Flügelschlagfrequenz des entsprechenden Insekts, Metadaten wie Standort, Uhrzeit, Sonneneinstrahlung, Niederschlag etc. Durch das einlernen einer KI, können wir die Bestimmung von auch unscheinbaren Insekten für die Zukunft sichern. Mit den gesammelten Daten können verschiedenste Fragestellungen formuliert und die Datenbank daraufhin untersucht werden. Durch die Aufnahme der Insekten in ganz Deutschland, kann beispielsweise die Verbreitung von bestimmten Arten wie auch das Wandern von Arten aufgrund des Klimawandels untersucht werden. Grundsätzlich gesehen trägt das Projekt zum Schutz der Insekten bei. Denn nur, wer Artenvielfalt kennen lernt, kann sie auch schützen. Im Umgang mit dem Multisensorsystem und dem Sammeln von Daten werden Insekten beobachtet, Arten kennengelernt und Erkenntnisse zu ihrem Verhalten und ihrer Lebensweise gewonnen. Ferner müssen Zusammenhänge betrachtet werden: Insektenschutz ist auch Klimaschutz. Durch das Schaffen von Rückzugsgebieten für Insekten und das Einsparen von Düngemitteln, Pestiziden und Energie werden nicht nur die Insekten, sondern auch das Klima geschützt.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Die geförderte Projektlaufzeit ist beendet. Das Multisensorsystem ist soweit entwickelt, dass es autark im Freiland stehen kann und Insekten aufnimmt. Die gesammelten Daten werden dann händisch über eine SD-Karte in unsere Webapp hochgeladen. Nach wie vor freuen wir uns, wenn fleißig vorbestimmte Insekten aufgenommen und Daten gesammelt werden. Die KI befindet sich immer noch im Aufbau. Zahlreiche CS und auch Einrichtungen, wie Schulen betreiben Systeme und die KInsecta-Community trifft sich monatlich zum Austausch. Näheres dazu auf unserer Webseite unter Aktuelles.