Hummel-Challenge
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Martina Gehret
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BUND Naturschutz in Bayern e.V.
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Thünen-Institut
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Das Team des Wildbienen-Monitorings in Agrarlandschaften am Thünen-Institut und der BUND Naturschutz in Bayern e.V. möchten mit dem Citizen Science Projekt "Hummel-Challenge zweimal im Jahr Hummelsichtungen erfassen. Hummeln zählen zu den wichtigsten Bestäubergruppen sowohl für die Landwirtschaft als auch für viele Wildpflanzen. Die Fotos aus der Hummel-Challenge liefern eine wichtige Datengrundlage für die Forschung. Denn: Zum Zustand und zur Entwicklung von Wildbienenbeständen gibt es bisher in Deutschland keine repräsentative Datengrundlage.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Mitmachen ist ganz einfach: Die kostenlose App ObsIdentify herunterladen, Benutzeraccount anlegen, in der Natur so viele verschiedene Hummelarten wie möglich fotografieren und in der App speichern. Für die Teilnahme sind keine Artenkenntnisse nötig: Eine KI bestimmt die Hummeln anhand der hochgeladenen Fotos. Zusätzlich überprüfen Hummel-Expert*innen die Meldungen. Es gibt zwei Datenerfassungszeiträume: Frühling: 20.03. - 09.04. und Sommer: 20.06. - 03.07. Wie gelingen gute Hummelfotos? Achte darauf, dass die Hummel vollständig auf dem Foto scharf gestellt und gut zu erkennen ist. Ein großer Mehrwert ist auch, wenn die Nahrungspflanze auf der die Hummel sitzt, gut zu sehen ist. Für die Überprüfung der Bestimmung ist es wichtig, dass du so viele Fotos wie möglich aus verschiedenen Winkeln auf die Hummel machst. Wichtig ist vor allem jeweils ein Foto von oben, von der Seite und vom Kopf.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die Ergebnisse werden regelmäßig ausgewertet und über die Webseiten des BUND Naturschutz und des Thünen-Instituts veröffentlicht. Mehr Informationen dazu: www.bund-naturschutz.de/aktionen/hummel-challenge wildbienen.thuenen.de/mitmachen/hummeln-erfassen/hummel-challenge
Wozu trägt die Forschung bei?
In Deutschland gibt es 41 Arten von Hummeln, über die Hälfte davon steht auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten. Mit deiner Teilnahme an der Hummel-Challenge hilfst du bei Erforschung und Schutz der Hummeln. Je mehr Menschen mitmachen und je mehr Beobachtungen gemeldet werden, umso mehr finden wir über die Hummeln heraus und umso besser können wir ihnen dann helfen. Die Datenerhebung trägt dazu bei, wertvolle Daten über die Verbreitung, Artenvielfalt und das Verhalten von Hummeln zu sammeln. Diese Erkenntnisse helfen, ihre Lebensräume besser zu schützen, Bedrohungen wie den Rückgang von Nahrungsquellen zu erkennen und effektive Maßnahmen für den Artenschutz zu entwickeln.
Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?
Jedes Jahr im Frühjahr und Sommer werden tausende Hummeln dokumentiert. Darunter auch seltene Arten. Während der bundesweiten Challenge im Sommer 2024 wurde erstmals eine Tonerdhummel (Bombus argillaceus) in Deutschland nachgewiesen. Die Tonerdhummel ist eine wärmeliebende Hummelart. Das bisherige Verbreitungsgebiet der Tonerdhummel erstreckt sich über die Mittelmeerländer und Schwarzmeeranrainerstaaten wie der Ukraine bis hin zum Iran. Bereits seit längerem wurde aufgrund von Sichtungen in den Nachbarländern Österreich und Schweiz vermutet, dass die Tonerdhummel den Sprung über die Alpen nach Deutschland machen könnte. Die Entdeckung könnte auf eine Veränderung des Verbreitungsgebietes über die Alpen hinweisen. Das Gebirge ist für viele Arten eine natürliche Barriere. Dauerhafte Zuwanderungen von Arten aus wärmeren Regionen können mit dem Klimawandel in Zusammenhang stehen. Obwohl der Nachweis der Tonerdhummel-Königin ein erster Hinweis auf eine mögliche Ausbreitung ist, bleibt abzuwarten, ob sich die Art dauerhaft in Deutschland etabliert. Weitere Datenerfassung sind notwendig. Mehr Informationen dazu auf unserer Webseite: www.bund-naturschutz.de/aktionen/hummel-challenge