Forschungsfall Nachtigall
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Silke Voigt-Heucke
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Museum für Naturkunde Berlin
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Im Frühjahr präsentiert sich Berlin als Hauptstadt der Nachtigallen (Luscinia megarhynchos). Tausende dieser sangeskräftigen Vögel lassen sich in Gärten, Parks, Gleisanlagen und sogar an belebten Straßenkreuzungen vom Grunewald bis nach Pankow nieder. Ihr melodischer und vielseitiger Gesang, den die Männchen des Nachts erklingen lassen, um Weibchen zu betören und mit dem sie tagsüber ihr Revier verteidigen, begeistert jeden Frühling die aufmerksamen Zuhörerinnen und Zuhörer aufs Neue. Lieder, Bilder und Geschichten zeugen von der Faszination, die der Gesang der Nachtigallen seit Jahrtausenden auf die Menschen ausübt. Aber wie viel weiß die Wissenschaft tatsächlich über diese kleinen, wanderfreudigen Sänger?
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Ab Ende April können Bürgerinnen und Bürger – insbesondere naturbegeistere Nachtschwärmer – mit der App „Naturblick“ des Museums für Naturkunde Berlin akustische Aufnahmen des Nachtigall-Gesangs zusammentragen, die dann gemeinsam mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ausgewertet werden. Dies geschieht zunächst in Berlin und dann bundesweit. Der Gesang und die von der Art besiedelten Habitate werden mit bioakustischen und ökologischen Methoden erforscht. Damit sollen neue Erkenntnisse zur Variabilität des Gesanges und zur aktuellen Verbreitung der Art gewonnen werden. Vielfältige kulturelle Events sind über das Jahr hinweg gemeinsam mit den Bürgerforscherinnen und Bürgerforschern geplant, um das Phänomen Nachtigallen und ihren Gesang im kulturwissenschaftlichen Rahmen zu beleuchten. Von Anfang Mai bis Mitte Juni wird es jeden Freitag und Samstag eine Mitternachts-Exkursion in einer Berliner Grünanlage mit dem Forschungsfall Nachtigall geben.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die aufgenommenen, georeferenzierten Nachtigallgesänge werden auf der Karte unserer Projektseite forschungsfallnachtigall.de zu sehen und zu hören sein. Die zusammengetragenen Daten sollen gemeinsam - durch die Bürgerinnen und Bürger und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Teams - analysiert werden. Dabei können neue Erkenntnisse zur Variabilität des Nachtigall-Gesanges und zur aktuellen Verbreitung der Art gewonnen werden.
Wozu trägt die Forschung bei?
Die Forschung trägt dazu bei, die Verbreitungsmuster, Einflüsse wie Licht- und Lärmverschmutzung auf den Gesang sowie die regionalen Dialekte der Nachtigallen im deutschsprachigem Raum besser zu verstehen. Die Forschung leistet damit einen wichtigen Beitrag zu Fragen des Naturschutzes, insbesondere in städtischen Räumen.
Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?
Ergebnisse werden unter anderem hier vorgestellt: https://www.buergerschaffenwissen.de/blog/nachtigall-forschung-erkenntnisse2021