Digitale Dokumentation von Grabsteinen
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Holger Holthausen
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CompGen - Verein für Computergenealogie e.V.
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Die Bestattungskultur befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Beerdigungen finden zunehmend anonym, in Friedwäldern oder auf See statt. Grabsteine werden seltener verwendet und verschwinden langsam von deutschen Friedhöfen. Anlass für die Projektgründung war ein Bericht über abgeräumte Grabsteine, die geschreddert werden sollten. Familiengeschichtsforschungsvereine können die Originalsteine nicht erhalten, aber zumindest die auf den Steinen geschriebenen Familiendaten der Verstorbenen durch Abfotografieren retten. Das Grabstein-Projekt möchte die Dokumentation der Grabsteine und Friedhöfe für die Nachwelt archivieren. Die auf den Grabsteinen vermerkten Inschriften sind nach Nachnamen und Friedhofsorten in einer öffentlichen Datenbank durchsuchbar und mit den jeweiligen Fotos dargestellt.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Die Datenbank „Grabsteine“ ist ein öffentliches, nicht kommerzielles Mitmach-Projekt. Die Ehrenamtsarbeit ist frei von einer Vereinszugehörigkeit. Als Arbeitsmittel vor Ort wird lediglich eine Digitalkamera benötigt. Das Fotografieren findet in einem relativ sensiblen Bereich statt, entsprechendes rücksichtsvolles Verhalten wird deshalb vorausgesetzt; die Arbeit auf dem Friedhof orientiert sich strikt an der jeweiligen Friedhofsordnung. Umfangreiche Informationen zur Mitarbeit stehen als FAQ (häufige Fragen und Antworten), Leitfaden und Foto-Hilfe zur Verfügung. Eine Betreuung der Mitarbeiter ist gewährleistet.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die Fotos und Unterlagen gelangen per externer, kostenloser Datencloud zum Grabstein-Projekt. Anschließend lädt die Projektorganisation die Fotos in die Datenbank hoch und die Grabsteininschriften werden online erfasst. Nach einer Korrekturlesung wird die Veröffentlichung unter Einhaltung der gültigen gesetzlichen Datenschutzbestimmung vorgenommen. Die Datenbank ist ohne persönliche Registrierung kostenfrei weltweit einsehbar.
Wozu trägt die Forschung bei?
Die Datenbank ist eine wichtige Quelle für die Familiengeschichtsforscher (Genealogen) und wird oft von Historikern, Chronisten, Soziologen und Hinterbliebenen genutzt. Auch aus kulturhistorischer Sicht ist die Sammlung von Grabsteinfotos nicht unbedeutend: Anhand der archivierten Fotos und Daten ist ein Vergleich von Bestattungskulturen möglich. Regionale Unterschiede der Grabdenkmäler sind wahrnehmbar. Zukünftige Generationen werden die Arbeit zu schätzen wissen: Wenn der größte Teil der Grabsteine nach Ablauf der Liegepachten abgeräumt sein wird, ist das Andenken an die Verstorbenen virtuell möglich.