Die große Hirschkäfer-Pirsch
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Niklas Krummel
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Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)
Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Hessen
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Wir wollen herausfinden, wo in Hessen Hirschkäfer leben. Wir möchten Menschen diese eindrucksvolle Käferart näher bringen und vermitteln, welche spannenden Tierarten es auch im unmittelbaren Wohnumfeld zu entdecken gibt. Der Hirschkäfer ist eine für jede Bürgerin, jeden Bürger leicht zu erkennende Käferart. Gleichzeitig haben die Tiere eine komplizierte Biologie und sind nach 5-8 Jahren Larvenstadium nur 6-8 Wochen als Käfer nachweisbar und damit schlecht systematisch zu erfassen. Daher verbindet das Hessische Hirschkäfermeldenetz den Spass beim Fotografieren und Posten von eindrucksvollen Hirschkäfern mit der Sammlung von wertvollen Artnachweisen.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Jede/r kann mitmachen. Alle, die einen Hirschkäfer gesehen haben können Ihre Beobachtung an das Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) weitergeben. Dabei freuen wir uns über Briefe, Postkarten, E-Mails, Handyfotos, Zeichnungen, Bilder - wichtig ist nur, dass wir nachvollziehen können, wo der Käfer gesehen wurde. Am schönsten ist für uns natürlich ein Foto - insbesondere die Hirschkäferweibchen können schon auch mal verwechselt werden :-).
Was passiert mit den Ergebnissen?
Alle Melderinnen und Melder erhalten von uns eine Rückmeldung mit Informationen zum Hirschkäfer. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, dauerhaft Mitglied im Beobachternetz zu werden um z.B. den jährlichen Newsletter zu erhalten. Die eingehenden Hirschkäfermeldungen werden qualitätsgesichert (d.h. überprüft) und in die landesweite hessische Artendatenbank eingegeben. Daraus können wir dann eine hessische Verbreitungskarte erstellen und schauen, wo die Art so selten ist, dass ggf. Hilfsmaßnahmen erforderlich sind. Außerdem sind die Daten Grundlage für die Beurteilung des Erhaltungszustandes der hessischen Hirschkäferpopulationen. Aus den Daten erarbeiten wir beispielsweise auch den alle sechs Jahre erforderlichen Bericht an die EU-Kommission zum Erhaltungszustand der hessischen Hirschkäfervorkommen.
Wozu trägt die Forschung bei?
Zunächst haben viele Menschen Freude daran, ihre spektakulären Naturbeobachtungen weiterzugeben, die Information zu teilen. Viele junge Beobachterinnen und Beobachter sind begeistert von den urtümlichen Hirschkäfern in ihrem unmittelbaren Wohnumfeld und fotografieren die Tiere mit dem Handy und freuen sich, wenn die Fotos auch noch sinnvoll weitergegeben werden können. Für viele ist das eine sehr intensive Art der Naturerfahrung, die wir durch das Projekt fördern möchten. Gleichzeitig sind die sehr zahlreichen Fundpunkte die Basis der Bewertung des Erhaltungszustandes der hessischen Hirschkäfervorkommen im Rahmen der Berichtspflichten nach Art. 17 der FFH-Richtlinie. Durch das Meldenetz konnte erstmals ein guter Überblick über die Verbreitung der Art in Hessen zusammengetragen werden. Die Daten werden gerade in Kooperation mit Universitäten wissenschaftlich im Hinblick auf Habitatparameter ausgewertet. In Zusammenarbeit mit Forstämtern und Fachbehörden werden gezielt Maßnahmen zur Förderung der Art auf der Grundlage der Daten gestartet.