Die Apfelblütenaktion
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Uwe Gradwohl
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Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Auch im Frühjahr 2017 ruft Planet Wissen wieder sein Publikum in Fernsehen und Internet dazu auf, die ersten Apfelblüten des Frühlings an die Redaktion zu melden. In den vergangenen neun Jahren haben wir auf diese Art und Weise bereits 27.000 Meldungen sammeln können. Diese Daten stehen nun Klimaforschern zur weiteren Auswertung zur Verfügung. Mit jedem weiteren Beobachtungsjahr steigt die Chance, in den Verlaufsdaten der Apfelblüte Spuren des Klimawandels zu finden. Wird das Klima wärmer, sollten die Bäume über die Jahre hinweg immer früher blühen. Wir hätten auch Kirschbäume oder Birnen für dieses Projekt auswählen können, haben uns aber für den Apfelbaum aus mehreren Gründen entschieden: Zum einen ist er weit verbreitet und auch in Höhenlagen über 1.000 Meter noch zu finden. Und vor allem: Die Blüte des Apfelbaums steht in der Phänologie für den Beginn des Vollfrühlings. Diesen für viele Menschen in gutem Sinne sehr emotionalen Moment zu dokumentieren – das wollten wir gerne in den Mittelpunkt unserer Aktion stellen.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Die Teilnehmer der Apfelblütenaktion sind aufgerufen, Ausschau nach aufblühenden Apfelbäumen in ihrer Umgebung zu halten und verschiedene Blühphasen an die SWR Apfelblütenredaktion zu melden. Die Apfelblütenmeldungen können per Webformular an die SWR Apfelblütenredaktion übermittelt werden. Das Formular ist auf der Seite www.apfelblütenaktion.de zu finden. Auf dieser Seite werden regelmäßig Landkarten veröffentlicht, auf denen die Ausbreitung der Apfelblüte in ganz Deutschland zu erkennen ist. Ein Online-Tagebuch, Videos, Hintergrundartikel und Sendungshinweise sind ebenfalls auf der Internetseite zu finden.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Apfelbäume sind sehr gute „Messgeräte“ für die im Frühjahr herrschende Witterung. Je früher die Apfelbäume blühen, umso milder der Witterungsverlauf. Über Jahre hinweg gesammelt, lassen sich aus den Apfelblütendaten auch Klimainformationen gewinnen. Zur Apfelblüte gibt es neben unserem Projekt noch weitere Datenreihen. Der Deutsche Wetterdienst beispielsweise erhebt seine Apfelblütendaten schon seit Jahrzehnten mit Hilfe von geschulten und ehrenamtlich sich im Einsatz befindlichen Naturbeobachtern. Allerdings wird es immer schwieriger, solche Beobachtungsreihen fortzusetzen, weil sich immer weniger Freiwillige für die beständige Datensammlung über Jahre hinweg gewinnen lassen.
Wozu trägt die Forschung bei?
SWR-Wissensredakteur Uwe Gradwohl hat sich vor über zehn Jahren die Frage gestellt, ob es nicht möglich sein könnte, für diese Aufgabe Zuschauer, Zuhörer und Internetnutzer des SWR zu begeistern. Zwar kamen gleich im ersten Jahr über 3.000 Meldungen zusammen, doch trotzdem blieb eine gewisse Unsicherheit bezüglich des Projekterfolgs. Denn erst nach fünf Jahren Datensammlung konnte überprüft werden, ob die Qualität der Daten auch über mehrere Jahre hinweg betrachtet so gut war, dass sie für die Klimaforschung von Nutzen sein konnten. Das Institut für Physische Geographie der Universität Freiburg wies schließlich im Jahr 2011 nach, dass sich im SWR-Apfelblüten-Datenmaterial, obwohl sich vielleicht der ein oder andere Kirsch- oder Birnbaum darin befand, der Witterungsverlauf korrekt widerspiegelte. Seitdem wird das Projekt Jahr für Jahr fortgesetzt, um nach und nach die Spuren des Klimawandels aufzeichnen zu können.