Bürgermeistercaching: Katalogisiere den Wahlkampf in deiner Gemeinde
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Hier geht's zum Upload-Formular:
https://umfrage.uni-jena.de/?r=survey/index&sid=997894&lang=de
Die Dateneingabe über das Upload-Formular erfolgt grundsätzlich anonym. Personenbezogene Daten werden nur erhoben, wenn die Teilnehmenden am Gewinnspiel teilnehmen oder über Neuigkeiten informiert werden möchten. Eine Anmeldung ist nicht nötig.
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Pierre Zissel
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Worum geht es in diesem Projekt?
Im Projekt soll die Selbstdarstellung von Kandidat*innen in Bürgermeisterwahlkämpfen in Nordrhein-Westfalen untersucht werden. Durch die vergleichende Analyse einer großen Zahl von Bürgermeisterwahlplakaten aus möglichst vielen Kommunen Nordrhein-Westfalens soll untersucht werden, mit welchen Motiven, stilistischen Elementen und Botschaften Bürgermeisterkandidat*innen vorrangig versuchen, die Wähler*innen zu überzeugen. Versuchen sie, sich als Kandidat*in „von hier“ zu inszenieren – etwa mit einem symbolisch aufgeladenen Ort im Hintergrund? Werben sie mit inhaltlichen Anliegen oder nur mit ihrer Person? Welche Themen stehen im Fokus? Wird eine mögliche Parteizugehörigkeit dargestellt oder wird sie eher „verschleiert“? Der Forschungsstand lässt Unterschiede erwarten: Nach Region, Ortsgröße und Kandidaturtyp – also je nachdem ob die Bewerber*innen aus dem Amt heraus antreten, neu kandidieren, ob sie einer Partei oder Wählervereinigung angehören oder als Einzelbewerber antreten. Untersuchungszeitraum ist das Jahr 2025, in dem in NRW flächendeckend Bürgermeisterwahlen stattfinden.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Die Bürger*innen sind dazu aufgerufen, Wahlplakate von Bürgermeisterkandidat*innen in Ihrer Stadt/Gemeinde zu fotografieren und über ein Upload-Formular auf der Homepage des Initiators (https://umfrage.uni-jena.de/?r=survey/index&sid=997894&lang=de) einzureichen. Über das Upload-Formular sollen zusätzliche Informationen zu Plakat und Kandidat*in hinterlegt werden. Das können etwa Standortdaten, Amtsinhaberschaft und Parteizugehörigkeit der Kandidierenden, Informationen zu abgebildeten Orten und Symbolen und weitere (aus Sicht der Mitwirkenden) wichtige Hintergründe zu Plakat, Kandidatur und Wahlkontext sein. Die Ortskenntnis der Mitwirkenden ist hierbei eine wesentliche Ressource, da der Initiator kein Wissen über ortsbezogene Hintergründe hat und auch durch Recherchen in der Fläche nie so gut erheben könnte, wie ortskundige Bürger*innen. Die Mitwirkenden tragen damit als Expert*innen für ihre eigene Region zu einer umfassenden qualitativen Datenbasis und zur Codierung der Daten bei. Als Anreiz werden unter den Mitwirkenden Geldwerte verlost. Die Dateneingabe über das Upload-Formular erfolgt grundsätzlich anonym. Personenbezogene Daten werden nur erhoben, wenn die Teilnehmenden am Gewinnspiel teilnehmen möchten oder über Neuigkeiten informiert werden wollen. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Sollten Sie Probleme bei der Dateneingabe haben, schreiben Sie mir eine Nachricht. Ich unterstütze Sie gerne!
Was passiert mit den Ergebnissen?
Parallel zur Datenerhebung werden die erhobenen Daten durch den Initiator gescreent und nicht verwertbare Daten herausgefiltert. Dort, wo Daten und Hintergrundinformationen unvollständig sind, werden diese - soweit möglich - anhand eigener Recherchen in öffentlich zugänglichen Quellen ergänzt. Nach Ende der Datenerhebung erfolgt die Codierung anhand eines vorher festgelegten Codierschemas. Anschließend werden die Daten im Rahmen von Frequenz- und Kontingenzanalysen ausgewertet. Abhängig von Datenlage und Befunden soll das Projekt mit ein bis drei Aufsätzen in Fachpublikationen publiziert werden. Dabei sollen die Mitwirkenden und ihre Rolle als lokale Expert*innen im Rahmen der Methodendiskussion besonders gewürdigt werden. Durch Kooperationsvereinbarungen der Universität Jena mit den einschlägigen Verlagen sind die Publikationen kostenfrei erhältlich („open access“). Datenzugang kann aus Urheberrechts- und Datenschutzgründen nur im Rahmen einer Datennutzungsvereinbarung ermöglicht werden. Falls Sie weiter "up to date" sein möchten, können Sie im Upload-Formular an entsprechender Stelle eine Mail-Adresse angeben. Sie werden dann über Neuigkeiten informiert. Wenn der Rücklauf ausreichend ist, soll eine Online-Diskussionsveranstaltung über politische Kommunikation bei Kommunalwahlen stattfinden. Dazu sollen Kolleg*innen aus der Wissenschaft, Campaigner*innen und Kommunalpolitische Akteur*innen geladen werden.
Wozu trägt die Forschung bei?
Wahlplakate sind in Kommunalwahlkämpfen - trotz Social-Media - immer noch das zentrale Wahl-kampfmedium. Während des Wahlkampfs können Bürger*innen sich ihnen kaum entziehen, dennoch ist besonders in Kommunalwahlkämpfen wenig über sie bekannt. Systematische Erkenntnisse über die Gestaltung von Bürgermeisterwahlplakaten werten besonders die Kommunale Wahlforschung auf: Erkenntnisse darüber, mit welchen visuellen Mitteln und Botschaften Kandidierende versuchen, die Wähler*innen für sich gewinnen wollen, versprechen eine neue Perspektive auf die Bedeutung der Dimensionen „Person“, „Partei“, „Themen“ und „lokale Verankerung“ für Kommunalwahlen. Während es einen wachsenden Forschungsstand zur Wahlentscheidungsfindung der Wähler*innen, den politischen Einstellungen und den soziodemografischen Hintergründen der Amtsinhaber*innen gibt, sind das Bewerberfeld und insbesondere die Kampagnen unerforscht. Weiterhin versprechen die Ergebnisse weiterführende Erkenntnisse für die kommunale politische Kulturforschung.