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Aqua Check – Wie sauber ist mein Fluss, die Saale?

Das Bürgerforschungsschiff Make Science Halle - ein schwimmendes Labor. Foto: science2public
Die Saale: Vor 30 Jahren noch eines der am stärksten belasteten Fließgewässer Europas. Seit der Wende hat sich viel getan, doch wie sauber ist der Fluss heute? Im neuen Bürgerforschungsprojekt "Aqua Check" will die Make Science Halle dieser Frage gemeinsam mit Neugierigen auf den Grund gehen.

Themen

Projektzeitraum ab

April 2022

Projektende

September 2022

Weitere Informationen

Das Bürgerforschungsschiff Make Science Halle ist eine Initiative des gemeinnützigen Vereins science2public e.V. aus Halle. Das Bürgerforschungsprojekt "Aqua Check" wird von der Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK) gefördert: www.sunk-lsa.de

Kontakt

Ilka Bickmann

E-Mail senden

Institution

Make Science Halle

science2public e.V.

Stiftung Umwelt, Natur- und Klimaschutz des Landes Sachsen-Anhalt (SUNK)

Das Leben am Ufer und unter Wasser wartet darauf, entdeckt zu werden. Foto: Jonas Kessel
Die Wasserproben werden chemisch analysiert. Foto: Jonas Kessel
Die Messwerte werden in Protokollen festgehalten. Foto: Jonas Kessel
Zu gemeinsamen Events und Saaleexpeditionen werden die vorläufigen Ergebnisse und Erfahrungen debattiert. Foto: Manuel Pape

Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Die Saale hat den zweifelhaften Ruf, eines der am stärksten belasteten Fließgewässer in Europa gewesen zu sein. Seit dem Ende der schmutzigen Industrie in der Region hat sich in der Saale allerdings einiges getan. Viele Hallenser*innen fragen sich heutzutage, wie es um ihren Fluss bestellt ist. Gemeinsam mit den Bürger*innen möchten wir diese Frage auf dem Bürgerforschungsschiff Make Science Halle im Rahmen des Citizen-Science Projekts „Aqua Check“ erforschen. Da es nur stichprobenartige Untersuchungen des Saalewassers gibt, verfolgen wir an Bord einen Monitoring-Ansatz. Das heißt, wir sammeln regelmäßig an ausgewählten Punkten Proben, um diese anschließend mit niederschwelligen Methoden zu untersuchen. Die Bestimmung der chemischen Gewässergüte steht dabei im Fokus. Es wird aber auch das vielfältige Leben im Fluss untersucht. Zu gezielten Aktionen (beispielsweise während der Saaleexpeditionen mit dem Schiff) wird zudem Müll gesammelt, kategorisiert und protokolliert.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

An verschiedenen festen Stellen sollen regelmäßig und eigenständig Wasserproben entnommen werden, etwa zum Familienspaziergang entlang der Peißnitz. Zum Beispiel an Badestellen und im Stadtgebiet, in der Nähe des Wohnsitzes, bei Wasseraufbereitungsanlagen, in Wasserschutzgebieten oder bei Anglervereinen, Tauch- und Ruderclubs. Der genaue Standort wird gemeinsam festgelegt. Abgesehen von leeren Probenröhrchen und den Protokollen, die durch die Make Science Halle bereitgestellt werden, benötigt man für die Probenentnahme lediglich ein einfaches Thermometer und wenige Minuten pro Woche. Die Proben werden anschließend gemeinschaftlich bei regelmäßigen Treffen (z.B. zur offenen Bordtür) auf chemische, biologische und physikalische Parameter hin untersucht. Dafür nutzen wir Analysekits, die nach einer kurzen Einführung kinderleicht zu bedienen sind. Die Ergebnisse werden protokolliert und gesammelt. Es empfiehlt sich, etwa vier Proben im Monat zu sammeln, um diese anschließend gebündelt an Bord zu untersuchen (Zeitaufwand ca. 2 Stunden/Monat).

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die an Bord gesammelten Protokolle fließen in einer Tabelle zusammen; die Daten werden einsehbar sein. Nach einer gewissen Messzeit lassen sich die Verläufe der jeweiligen Parameter visualisieren und Korrelationen (z.B. von Hochwasser und Nitrat-Konzentration) werden sichtbar. Die Ergebnisse werden zusammengefasst, in der Gruppe ausgiebig diskutiert und sollen über ein Ampelsystem veröffentlicht werden. Dabei gilt es auch die Stärken und Schwächen der verwendeten Methoden abzuschätzen. Aqua Check wird zudem auf der Projektwebseite und im (B)Logbuch der Make Science Halle dokumentiert. Auf diesem Weg profitiert auch die regionale Öffentlichkeit von den Inhalten des Citizen-Science Projekts. Im Anschluss wird das Format evaluiert und weiteren Städten vorgestellt.

Wozu trägt die Forschung bei?

Der Schutz von Fließgewässern ist besonders bei den Flüssen Sachsen-Anhalts, dem sogenannten „Blauen Band“, sowie im Osten Deutschlands ein wichtiges Thema. Aqua Check soll die Verbesserung der Flusswasserqualität fördern und das nicht nur an der Saale, sondern zukünftig auch in anderen Flüssen. Zum Ende des ersten Projektdurchlaufs wollen wir die Gewässergüte über einen Zeitraum qualitativ bewerten können. Durch den niedrigschwelligen und familiären Ansatz möchten wir besonders vielen Bürger*innen und Familien den Einstieg in das Projekt erleichtern, das Projekt verstetigen und ein Bewusstsein für Gewässerschutz schaffen. Die Stadtbevölkerung soll so Verantwortung für ‚ihren Fluss‘ übernehmen, das Leben im Fluss kennenlernen und die Einflüsse auf dieses Ökosystem erforschen, das einen wichtigen Naherholungsort bietet. So möchte das Projekt auch eine Möglichkeit für hochwertige außerschulische Umwelt- und naturwissenschaftliche Bildung bieten.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Im Zeitraum vom 03.04.-28.07.2022 wurden 41 Proben an 9 verschiedenen Stellen entlang der Saale durch Bürger*innen gesammelt und untersucht. Die Ergebnisse wurden auf dem “Protokoll Gewässergüte” eingetragen, welche auf dem Schiff gesammelt wurden. Anschließend wurden die Daten vom Team der Make Science ausgewertet und aufgearbeitet. Die erfassten Daten sind auf folgender Website zu finden: https://ms-halle.science/flussaktivitaeten/aqua-check/