Mikroplastik auf der Spur: Mitforschen im Citizen Lab
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Julia Prume
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Philipps-Universität Marburg
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Wir Menschen des 21. Jahrhunderts leben im Plastikzeitalter: Plastik findet in allen Bereichen des menschlichen Lebens Anwendung und ermöglicht uns einen hohen Lebensstandard. Dabei ist Plastik so selbstverständlich geworden, dass es zur Einweg- und Wegwerf-Ressource degradiert ist. Große Mengen landen weltweit als Plastikmüll in der Umwelt und gelangen vor allem in Meere und Ozeane, wo sie in immer kleinere Teilchen zerfallen – Mikroplastik. Mikroplastik gelangt außerdem durch Autoreifenabrieb, die Wäsche von Kunststoff-basierten Textilien und Kosmetika über die Kanalisation und Flüsse ins Meer. Die Mikroplastik-Forschung ist noch sehr jung und steht vor der Herausforderung, die globale Belastung zu kartieren. Vor diesem Hintergrund wurde das Citizen Lab Mikroplastik der Uni Marburg gegründet. Mit tatkräftiger Unterstützung von engagierten Bürger*innen soll eine große Menge an Sedimentproben analysiert werden. Die fachliche Begleitung durch Wissenschaftler*innen der Uni Marburg gewährleistet dabei die Einhaltung wissenschaftlicher Standards.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Sie sind an umweltwissenschaftlichen Fragestellungen und praktischen (Labor-)Tätigkeiten interessiert? Dann sind Sie herzlich eingeladen, uns bei folgenden Prozessen zu unterstützen: 1) Beschaffung von Sedimentproben von Flüssen und Seen in Marburg und Umgebung. 2) Entfernung des Sandes mit einem speziellen Apparat, dem sogenannten Microplastic Sediment Separator. 3) Detektion mittels Fluoreszenz- und Lichtmikroskopie sowie Dokumentation der Plastikpartikel. Um im Citizen Lab mitarbeiten zu können, ist kein spezielles Vorwissen nötig: Sie werden von uns ausgestattet und geschult.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: Die Funde werden auf einer Online-Plattform in eine dynamische Karte eingetragen, die einen Überblick über die Mikroplastik-Kontamination im Untersuchungsraum verschafft. Weiterhin werden die Ergebnisse in Fachzeitschriften publiziert.
Wozu trägt die Forschung bei?
Die Kartierung von Mikroplastik trägt zum einen dazu bei, die Gesellschaft zu informieren, und zum anderen, eine Datengrundlage für politische Akteure zu bilden. Darauf basierend können besonders belastete Gebiete identifiziert und effiziente Gegenmaßnahmen geschaffen werden. Das Citizen Lab für Mikroplastik leistet somit einen Beitrag zur Bekämpfung der globalen Umweltverschmutzung durch Mikroplastik. Durch die Unterstützung von engagierten Bürger*innen können im Citizen Lab Mikroplastik große Mengen an Proben analysiert werden. Dabei werden wichtige Erkenntnisse gesammelt, die in die Entwicklung eines Analysestandards fließen können. Ein einheitliches Analyseverfahren ermöglicht es sowohl unterschiedlichen Forscherteams, als auch europäischen Behörden, die Monitoring-Programme umsetzen, vergleichbare Ergebnisse zu erzeugen.