Mückenatlas
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Doreen Werner, Helge Kampen
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Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung ZALF
Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit FLI
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Das Projekt „Mückenatlas" unterstützt aktuell laufende Forschungsarbeiten zum Stechmücken-Monitoring in Deutschland. Über Stechmücken und ihre Verbreitung gibt es in Deutschland derzeit nur wenige gesicherte Daten. Um die Verbreitung der Mückenarten in Deutschland flächendeckend zu erfassen, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung ZALF und des Friedrich-Loeffler-Instituts, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit FLI, im Jahr 2012 das Projekt "Mückenatlas" ins Leben gerufen. Weltweit gibt es rund 3.500 Stechmückenarten, 50 davon wurden bisher in Deutschland nachgewiesen. Da ihre Bearbeitung in Deutschland wissenschaftlich lange vernachlässigt wurde, fehlt grundlegendes Wissen über ihr Vorkommen und ihre regionale Verbreitung. Faktoren wie Globalisierung und Klimaveränderungen begünstigen zudem die Einschleppung und Ansiedlung nicht-einheimischer Stechmückenarten, von denen einige Krankheitserreger übertragen können.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Mückensammler kann jeder werden, der sich zutraut, eine Stechmücke vorsichtig einzufangen. Dafür ist es notwendig, das Tierchen unversehrt in einem Gefäß zu erbeuten und danach im Gefrierschrank abzutöten. Ein Umschütten in ein kleines Döschen oder eine Schachtel sorgt dann zusammen mit dem ausgefüllten Einsendeformular für eine „perfekte“ Einsendung. Jedes Exemplar hält in die Referenzsammlung Einzug, um auch in einigen Jahrzehnten noch einen Beleg dafür zu liefern, wo es wann vorkam. Hierfür erhalten die Mücken ein Etikett mit dem Hinweis auf Fundort, Datum und Sammler. Daher ist es wichtig, relativ unversehrte Mücken zu erhalten. Eine detaillierte Anleitung zum Fang, Abtöten und Einsenden wird auf www.mueckenatlas.de gegeben.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Jede eingeschickte Mücke wird im Mückenatlas erfasst. Nachdem die Sammler die Mücken-Probe eingefangen, abgetötet und zusammen mit dem Einsendeformular eingeschickt haben, wird sie beim ZALF oder FLI registriert und erhält eine interne Mückenatlas-Nummer. Nach der morphologischen und ggf. molekularbiologischen Bestimmung des Materials wird dieses sorgfältig präpariert und die Mücke bzw. deren Erbmaterial (DNA) hält Einzug in die jeweilige Referenzsammlung am ZALF oder FLI. Hierbei werden der Fundort, das Fangdatum, der Sammler und die Mückenatlas-Nummer des Tieres registriert. Der Einsender erhält ein Antwortschreiben mit dem Bestimmungsergebnis. Nachfolgend wird der gesamte Datensatz zum Nachweis der Mücke in die deutsche Stechmücken-Datenbank CULBASE aufgenommen, wo auch andere Mückennachweise, z.B. nach Fallenfängen zusammengeführt werden. Erst dann erscheint der auf der Homepage gesetzte Nachweispunkt für den Einsender.
Wozu trägt die Forschung bei?
Wichtig ist in erster Linie, einen Status quo für Deutschland zu ermitteln. Wir wissen im Moment (noch) nicht, welche Stechmückenarten sich wann und wo entwickeln, welche Ansprüche und Toleranz die einzelnen Arten haben, ob und wie sie in eine mögliche Übertragung von Krankheitserregern involviert werden könnten. Um zumindest die Frage der Verbreitung intensiv bearbeiten zu können, ist für uns jede Mücke aus jedem Zipfel Deutschlands interessant. Leider können wir nicht zeitgleich überall sein und Fallen nur begrenzt aufstellen. Daher unsere Bitte zur Mitarbeit im Mückenatlas.