Dem Plastikmüll auf der Spur
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Katrin Kruse
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Kieler Forschungswerkstatt
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Mit dem Citizen Science-Projekt „Dem Plastikmüll auf der Spur“ werden Schülerinnen und Schüler an einer wissenschaftlichen Untersuchung beteiligt, indem sie Proben am Strand nehmen, diese bezügl. der Plastikverschmutzung auswerten und die breite Öffentlichkeit über die aktuelle Problematik informieren. Das in einer Kooperation mit der Arbeitsgruppe Meeresbiologie der chilenischen Universität Catolica del Norte in Coquimbo durchgeführte Projekt wird gleichzeitig von Schülerinnen und Schülern in Deutschland und in Chile bearbeitet. Dies ermöglicht ihnen, neben der wissenschaftlichen Perspektive, Einblicke in andere Kulturen zu erhalten und die Müllproblematik als globales Problem zu erkennen, zu dem sie in internationalen Tandems Lösungsansätze suchen und diskutieren können. Das Projekt gliedert sich in zwei Pilotstudien (2015) und eine Hauptstudie in 2016. Dabei liegt der Fokus zunächst auf der Untersuchung der Makroplastikbelastung an deutschen und chilenischen Küsten.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Das Projekt richtet sich an Schulklassen sowie andere Lerngruppen aus dem Kontext Schule. Geleitet durch ein Begleitheft werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst theoretisch und experimentell an die Thematik herangeführt, biologische, physikalische, chemische und geografische Schwerpunkte werden hier behandelt und im weiteren Verlauf bei der wissenschaftlichen Probennahme sowie der Auswertung der Ergebnisse unterstützt. Die Kommunikation in internationalen Tandems über die Ergebnisse sowie Aktionen zur Information der breiten Öffentlichkeit findet auf der Webseite www.save-ocean.org statt.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die gewonnenen Ergebnisse werden auf der Webseite www.save-ocean.org hochgeladen, vergleichend dargestellt und ausgewertet. Die Daten der Hauptstudie, die im Frühjahr und Sommer 2016 ebenfalls zeitgleich in Deutschland und Chile durchgeführt wird, werden in internationalen wissenschaftlichen Zeitungen veröffentlicht und sind ebenso auf der Projektwebseite einsehbar.
Wozu trägt die Forschung bei?
Die Untersuchung zeigt, wo an chilenischen und deutschen Küsten die größten Plastikmüllvorkommen auftreten. Woraus besteht dieser Müll und wo kommt er her? Die Antworten auf diese Fragen werden wichtige Erkenntnisse bei der Suche nach Lösungsansätzen zur Plastikmüllproblematik sein. Darüber hinaus entwickeln die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Ansätze zum Thema Recycling, erforschen deren Wirksamkeit und diskutieren ihre Ideen.
Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?
Am Citizen-Science-Projekt "Dem Plastikmüll auf der Spur" nahmen mehr als 60 Schulen aus Chile und Deutschland und insgesamt mehr als 1300 Schülerinnen und Schüler teil. Sie erfassten Daten zur Müllverschmutzung an 60 Stränden. In Chile wurde eine höhere Müllbelastung der Strände vorgefunden als in Deutschland (2,2 Müllteile pro m² in Chile und 0,4 Müllteile pro m² in Deutschland). Aus der Zusammensetzung des Strandmülls ging hervor, dass der Tourismus eine der Hauptmüllquellen im Norden Chiles wie auch an der Ostseeküste Deutschlands ist. An der Nordseeküste und auch auf Rapa Nui (den Osterinseln) sind see-basierte Quellen wichtiger (Schiffverkehr bzw. treibender Müll). Neben der Erfassung wissenschaftlicher Daten hatten die Schülerinnen und Schüler während des Projekts Gelegenheit ihre Forschungspartnerinnen und -partner in Chile über einen Blog und Videos näher kennenzulernen. Dieses führte u.A. auch zu einem Besuch von chilenischen Lehrkräften in Deutschland. Die Publikation der Forschungsdaten zum Müllvorkommen findet sich hier: https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0025326X18308324 . Eine weitere Publikation zur bildungswissenschaftlichen Beforschung der Schülerinnen und Schüler ist in Arbeit.