Füchse in der Stadt
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Auf dem Weg zur Arbeit, am Müllcontainer der Pizzeria gegenüber oder in Nachbars Garten: Viele Menschen sind mitten in der Stadt schon mal einem Fuchs begegnet. Das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) möchte mehr über die wilden Mitbewohner der Stadt herausfinden und braucht dazu die Mithilfe der Berliner und Brandenburger. Uns interessiert, welche Lebensräume Füchse in der Stadt nutzen und welche Anpassungen sie an das Leben im Großstadtdschungel entwickelt haben. Sie können uns mit Ihren Beobachtungen unterstützen. Wenn Sie Füchse, Fuchsbaue- oder Spuren entdeckt haben, melden Sie dies gerne über den unten stehenden Link oder direkt auf www.stadtwildtiere.de. Meldungen mit Bildnachweis sind dabei besonders wertvoll für uns.
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Stadtökologie-Team des Leibniz-IZW
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Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW)
Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
SWILD - Stadtökologie, Wildtierforschung, Kommunikation, Zürich
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Die weltweit zunehmende Verstädterung führt zur Besiedlung urbaner Räume durch verschiedenste Wildtierarten. Der Rotfuchs (Vulpes vulpes) ist inzwischen in einigen unserer Städte heimisch und auch Berlin gilt als flächendeckend besiedelt. Wie viele Füchse es in Berlin gibt und wie sie sich an das Leben in der Stadt anpassen, weiß man hingegen noch nicht: Wie bewegen und verhalten sich die Füchse? Sind „Stadtfüchse“ eine eigene Population oder wandern sie aus dem Brandenburger Umland ein? Wovon ernähren sie sich und welche Krankheiten haben sie? Entlang verschiedener Urbanitätsniveaus - vom Stadtwald, über das Industriegebiet, zum Regierungsviertel - erforschen wir im Stadtgebiet von Berlin: Lebensraumnutzung, Aktivität und Verhalten, Verwandtschaft und Populationsstruktur, Ernährung und Krankheiten des Rotfuchses.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
MÖGLICHKEIT 1: Sie haben in Berlin, Brandenburg oder an einem anderen Ort in Deutschland einen Fuchs gesehen? Melden Sie uns den Fuchs auf http://berlin.stadtwildtiere.de/beobachtung/eintragen. Hier können Sie neben Füchsen auch viele weitere Tiere und ihre Spuren melden und wenn Sie mögen, auch ein Foto da lassen. MÖGLICHKEIT 2: Werden Sie ein Bürgerwissenschaftler und forschen Sie aktiv mit! Mit Ihrer Hilfe erforschen wir zum Beispiel wie sich die Tiere mit Straßenverkehr und menschlicher Aktivität arrangieren. Denn um zu verstehen, wie Füchse in der Stadt leben, brauchen wir auch Informationen über ihre Umwelt. Zum Teil helfen dabei Stadtpläne und Geodatenbanken. Informationen über den wichtigsten Faktor, unsere menschlichen Aktivitätszeiten, findet man dort jedoch nicht. Auf www.berlin.stadtwildtiere.de/info/berlin/mitmachen finden Sie die Möglichkeiten, sich in diesem und anderen Projekten zu beteiligen.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die von den engagierten Citizen Scientists erhobenen Daten fließen direkt in die wissenschaftliche Forschung des Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW) ein. Jede Bürgerwissenschaftlerin und jeder Bürgerwissenschaftler leistet damit einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Füchse in Berlin. Außerdem werden alle auf der Website eingetragenen Tiersichtungen auch für die Bürger sichtbar sein - als frei zugängliche Online-Karte.
Wozu trägt die Forschung bei?
In allen Ländern der Welt wachsen Städte mit enormen Tempo an und verdrängen so natürliche Landschaften. Eine Reihe von Tier- und Pflanzenarten hat sich die Stadt als Lebensraum erobern können; allerdings ist bisher nur in Ansätzen verstanden, welche Voraussetzungen dafür nötig sind und welche Anpassungsmechanismen es gibt. Ein Verständnis der Lebensweise von Wildtieren in der Stadt trägt entscheidend dazu bei Strategien zu entwickeln, um Natur in der Stadt zu schützen, Konflikte zu minimieren und beispielsweise bereits in der Bau- und Stadtplanung Aspekte zu berücksichtigen, die ein gutes Miteinander von Mensch und Natur fördern.
Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?
Bilanz: - Für die Beantwortung der ökologischen Fragestellungen im Projekt konnten leider nicht genügend Daten gesammelt werden. Dennoch halfen die beteiligten Bürger*innen, geeignete Standorte für die wissenschatliche Arbeit zu finden und leisteten einzelne, wertvolle Unterstützung im Projekt. - Die gesammelten Erfahrungen in der Kommunikation mit der Öffentlichkeit wurden in einem Review veröffentlicht (https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/eth.12746) und können anderen Wissenschaftlern und CS-Interessierten helfen, ihre Projekte zu planen. - Die Meldung von Füchsen insprierte die Weiterentwicklung von Wildtier-Meldemöglichkeiten. So entstand das Projekt www.stadtwildtiere.de, in dem sich Bürger*innen langfristig und deutschlandweit an der Erfassung von Wildtiersichtungen beteiligen und vieles mehr. Publikation: Frigerio D, Pipek P, Kimmig S, Winter S, Melzheimer J, Diblíková L, Wachter B, Richter A. 2018. Citizen science and wildlife biology: Synergies and challenges. Ethology, 124(6), 365-377. Open access A (cc by 4.0): https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/eth.12746