Direkt zum Inhalt
mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

MonitAnt Projekt: Europaweite Erfassung von hügelbauenden Waldameisen

Waldameisen Titelbild ©Melvin Opolka
Erfassen Sie die Verbreitung und Häufigkeit von Waldameisen und tragen Sie zu ihrem Schutz bei! Mit unserer App oder auch auf iNaturalist können Sie ganz einfach in der Natur Daten sammeln und so ein europaweites Forschungsprojekt unterstützen.

Ort

Projektzeitraum ab

April 2024

Projektende

März 2027

Weitere Informationen

Link zu unserem Formular:

https://ee-eu.kobotoolbox.org/x/OIRjEldX

Kontakt

Melvin Opolka und Heike Feldhaar

E-Mail senden

Institution

Universität Bayreuth

Formica rufa Nahrungsweitergabe ©Elia Nalini
Nesthügel der starkbeborsteten Gebirswaldameisen (Formica lugubris) ©Melvin Opolka
Bachelorstudent Lukas Schaller und Doktorand Melvin Opolka bei der Untersuchung eines Ameisenhügels ©BR
Nestoberfläche der Wiesenwaldameise (Formica pratensis) ©Melvin Opolka
QR Codes ©Melvin Opolka

Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Das Projekt untersucht die Verbreitung und Häufigkeit hügelbauender Waldameisen in Europa. Als Teil eines EU-weiten Forschungsprojekts in sieben Ländern wurde eine App entwickelt, mit der Waldameisenhügel erfasst und gemeldet werden können. Waldameisen spielen eine zentrale Rolle im Ökosystem: Sie sind wichtige Prädatoren, schützen Bäume vor Fraßschäden, verbessern die Bodenqualität und dienen zahlreichen Vögeln, wie dem Grünspecht, als Nahrungsquelle. Zudem beherbergen ihre Nester eine hohe Artenvielfalt an myrmekophilen Arthropoden – also Arten, die speziell mit Ameisen vergesellschaftet sind, darunter Spinnen und Käfer. Da die auffälligen Hügel oft an Waldrändern und Wegen liegen, können Bürger*innen einfach mithelfen, indem sie mit einem Foto, Größenangaben und GPS-Daten Nester dokumentieren. Die gesammelten Daten helfen, Standortfaktoren, den Erhaltungszustand und die Verbreitung dieser wichtigen Ameisenarten besser zu verstehen.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Jede*r Interessierte kann mitmachen – alles, was benötigt wird, ist ein Smartphone. Mithilfe unserer App oder über iNaturalist können Waldameisenhügel einfach erfasst werden. Wer bei Spaziergängen oder Wanderungen einen Ameisenhügel entdeckt, macht ein Foto, beantwortet einige einfache Fragen (kein Vorwissen erforderlich) und sendet die Daten inklusive automatischer GPS-Koordinaten ein. Dadurch tragen Bürger*innen aktiv zur Erfassung der Verbreitung von Waldameisen bei – in Deutschland und darüber hinaus. Unsere Website bietet weiterführende Informationen und Anleitungen zur Datenerfassung. So entsteht eine wertvolle Datengrundlage für die Forschung, die von Wissenschaftler*innen ausgewertet und genutzt wird.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Datenerfassung läuft mindestens bis 2026, und erste Ergebnisse werden regelmäßig auf unserer Website aktualisiert. Die gesammelten Daten werden wissenschaftlich analysiert und gegen Ende des Projekts in Fachpublikationen, auf unserer Website sowie in Flyern veröffentlicht. Neben der Öffentlichkeit profitieren auch Behörden, Förster*innen und Waldbesitzer*innen von den Erkenntnissen. Ein zentrales Ziel ist die Neubewertung der Waldameisenarten anhand der IUCN-Kriterien, um ihren Schutzstatus zu aktualisieren. Dadurch sollen langfristige Schutzmaßnahmen verbessert und der Erhalt dieser ökologisch bedeutsamen Insekten weltweit gefördert werden.

Wozu trägt die Forschung bei?

Dieses Projekt leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Auswirkungen des Klimawandels auf Waldameisen. Durch die gesammelten Daten lassen sich Populationstrends erkennen und die Anforderungen an ihren Lebensraum besser verstehen. Dadurch können gezielt Maßnahmen ergriffen werden, um geeignete Lebensräume zu schaffen und den Schutzstatus der Waldameisen international zu stärken. Die Erkenntnisse fließen auch in die Entwicklung nachhaltiger Waldbewirtschaftungsstrategien ein, die sowohl den Waldameisen als auch der Forstwirtschaft zugutekommen. Da Waldameisen essenzielle Ökosystemdienstleistungen erbringen – wie Schädlingskontrolle, Bodenverbesserung und Nahrungsquelle für andere Arten – trägt ihr Schutz langfristig zur Stabilität und Gesundheit unserer Wälder bei, wovon letztlich auch der Mensch profitiert.

Downloads