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Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz (KuLaDig-RLP)

Die Kulturlandschaftsobjekte und ihre Geschichte tragen zur Identifikation der Menschen mit ihrem Ort bei (Bild: KuLaDig-RLP)
In unserem Landesprojekt erfassen wir die kulturelle Vielfalt in Rheinland-Pfalz über ausgewählte Kulturlandschaftsobjekte, machen sie digital und multimedial im Portal KuLaDig sichtbar und vielfältig nutzbar. Unterstützt werden wir durch Menschen, die ihr Wissen zu diesen Objekten beisteuern.

Projektzeitraum ab

Januar 2019

Projektende

Dezember 2024

Weitere Informationen

Die Ergebnisse der einzelnen Projektjahre können unter den folgenden Projektansichten eingesehen werden:

- Gesamtübersicht über alle KuLaDig-Objekte des Projektjahrs 2019

- Gesamtübersicht über alle KuLaDig-Objekte des Projektjahrs 2020

- Gesamtübersicht über alle KuLaDig-Objekte des Projektjahrs 2021

- Gesamtübersicht über alle KuLaDig-Objekte des Projektjahrs 2022 (Freigabeprozess läuft).

Zudem wurde im ersten Projektdurchlauf ein digitaler Leitfaden für das Arbeiten mit KuLaDig in Rheinland-Pfalz entwickelt:

- Digitaler Leitfaden für das Arbeiten mit KuLaDig in Rheinland-Pfalz

Beispiel für einen virtuellen Rundgang:

- Virtueller Rundgang durch das Grubengebäude Riegelstein in Eisenberg (Bilder: Sebastian Fachenbach)

Beispiel für ein Video am KuLaDig-Objekt:

- Der Historiker Rolf Übel erläutert die Funde im Bereich des ehemaligen Klosters Sankt Johann in Albersweiler (Video: Lisa Lösch, Nadja Riegger)

Beispiel für ein Audio am KuLaDig-Objekt:

- Der Zeitzeuge Werner Seul berichtet aus seiner Schulzeit an der Volksschule in Lützel (Audio: Lisa Lösch, Nadja Riegger)

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Kontakt

Projektteam: Prof. Dr. Michael Klemm, Florian Weber, Christine Brehm

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Institution

Landesprojekt "Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz - KuLaDig-RLP"

Universität Koblenz

Institut für Kulturwissenschaft

Kultur.Landschaft.Digital – Kompetenzzentrum Rheinland-Pfalz

Ministerium des Inneren und für Sport Rheinland-Pfalz

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Ein Zeitzeuge wird interviewt (Bild: KuLaDig-RLP)
Ein Mitglied des kommunalen Teams erläutert die einstige Dorfstruktur (Bild: KuLaDig-RLP)

Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Das Landesprojekt „Digitale Erfassung und Präsentation von Kulturlandschaften in Rheinland-Pfalz“ oder kurz „KuLaDig-RLP“ (https://kuladigrlp.net) wird seit Januar 2019 durch das Innenministerium Rheinland-Pfalz gefördert und am Institut für Kulturwissenschaft der Universität Koblenz durchgeführt. Es unterstützt jährlich bis zu zehn ausgewählte Städte, Orts- und Verbandsgemeinden in Rheinland-Pfalz systematisch und nachhaltig bei der digitalen und multimedialen Aufbereitung ihres kulturellen Erbes – sprich identitätsstiftender und historisch bedeutsamer Orte und über diese die lokalen Sagen und Bräuche - in der kostenlosen und offenen LVR-Plattform KuLaDig. bislang wurden 38 Modellkommunen betreut. Die jährliche Ausschreibung erfolgt über die Projektwebseite (siehe unten) und den Verteiler des Innenministeriums. Zur Seite steht dem Projektteam die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd, an der seit Januar 2022 das „KuLaDig-Kompetenzzentrum Rheinland-Pfalz“ angesiedelt ist. Dieses unterstützt kostenlos landesweit Kommunen und Interessierten unabhängig vom Landesprojekt bei der Erfassung interessanter Kulturlandschaftsobjekte für KuLaDig.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Häufig sind es die Menschen in den Kommunen selbst, die eine Teilnahme an unserem Landesprojekt erwirken. Sie nehmen Kontakt auf zu ihren Bürgermeister*innen und regen eine Bewerbung an und bilden ein kommunales Projektteam. Oft sind diese Personen gut vernetzt, Mitglied des Heimat- und Kulturvereins etc. Das kommunale Team besteht idealerweise aus einem Dreiklang von kommunaler Politik, Tourismus und möglichst zahlreichen „Wissensträger*innen“ – zum Beispiel Verfasser*innen von Ortschroniken, leitenden Personen örtlicher Museen oder Stadtführer*innen. Ohne diese meist ehrenamtlichen Expert*innen könnte das Projekt nicht durchgeführt werden, da die Menschen aus der Kommune selbst das Wissen um ihr kulturelles Erbe einbringen. So fördert das Projekt die lokale und regionale Vernetzung dieser Ehrenamtler*innen, die oft erstmals zusammenarbeiten. Nach Auswahl der Kommune als KuLaDig-RLP-Modellkommune entstehen etwa ein Dutzend Objekteinträge pro Kommune, die in KuLaDig verfügbar gemacht werden. Diese Einträge besitzen sowohl einen beschreibenden Text als auch Multimedia, neben (historischen) Fotografien handelt es sich dabei um Videoclips und Audiodateien, virtuelle 360-Grad-Rundgänge, 3D-Rekonstruktionen einstiger Gebäude u.v.m. Die enzyklopädischen Texte werden von den Menschen in der Kommune verfasst, zudem sind sie federführend bei der Erhebung der historischen Daten und Dokumente. Die wissenschaftliche Qualitätssicherung erfolgt über fundierte Quellen und im Austausch mit der Projektleitung. Die multimedialen Bestandteile, insbesondere die Videoclips und Audiodateien, werden meist durch Studierende der Universität Koblenz erstellt oder über eine Anschubfinanzierung von „Profis“ produziert. Häufig werden in diesem Rahmen Zeitzeug*innen interviewt und eingeladen, ganz subjektives Wissen zu erzählen.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die vor Ort erstellten Daten werden an das KuLaDig-RLP-Projektteam an der Universität Koblenz übermittelt. Dieses übernimmt die Einarbeitung der Texte und Multimedia in die KuLaDig-Datenbank. Die Objektbeiträge werden über KuLaDig für jeden kostenlos, barrierefrei und nachhaltig zugänglich gemacht. Bis mindestens zum Jahre 2050 hat der Plattform-Betreiber, der Landschaftsverband Rheinland (LVR), eine Bestandsgarantie für alle Daten im System ausgesprochen. Zudem garantiert er die technische Weiterentwicklung der Plattform. Im Ort selbst werden die digitalen Inhalte mittels Infotafeln, -schildern und/oder Flyern beworben und mittels QR-Codes verfügbar gemacht. Mithilfe der KuLaDig-App können thematische Rundgänge, sogenannte KuLaTouren, gebildet werden, so dass alle Interessierten eigenständig mit dem Smartphone das jeweilige kulturelle Erbe multimedial erleben können. Gewünscht ist, dass die kommunalen Teams nach Abschluss des Teilprojekts die digitale Erfassung der eigenen Kulturlandschaftsobjekte mit Unterstützung durch das KuLaDig-Kompetenzzentrum weiterführen.

Wozu trägt die Forschung bei?

Viele der im Landesprojekt digitalisierten Kulturlandschaftsobjekte sind bislang kaum bis gar nicht publiziert oder allenfalls in schriftlichen Dokumenten analog verfügbar. Demnach wird im Rahmen des Landesprojekts oder mit Unterstützung des KuLaDig-Kompetenzzentrums aktiv zur digitalen Dokumentation und Erhaltung des teils prekären, weil mündlichen Wissens beigetragen. Über Fotos und Simulationen werden bauliche Veränderungen an Kulturlandschaftsobjekten dokumentiert und einer breiten Zielgruppe verfügbar gemacht. In Video- und Audiodateien können Zeitzeug:innen zu Wort kommen und ihre ganz subjektiven Erinnerungen und Sichtweisen - teilweise auch Mundarten und Dialekte - weitergeben. In virtuellen 360-Grad-Darstellungen werden Museen, Kirchen, Burgen, Gebäude im Web und vor Ort erlebbar gemacht, die oft gar nicht frei zugänglich sind. Da Kulturlandschaftsobjekte mit Geschichte(-n) Orte häufig über Generationen hinweg prägen, tragen KuLaDig-Objekte zur Identitätsstiftung der Menschen mit ihrem Ort bei. Die digitalen Daten können im Orte selbst über Schilder, Plaketten sowie im Rahmen von Führungen genutzt werden. Nicht zuletzt können die KuLaDig-Objekte immer weiter "wachsen", also aktualisiert und angereichert werden. Auf diese Weise dienen sie als eine Art dynamisches kulturhistorisches Gedächtnis für die Menschen im Ort und deren Gäste.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Bislang sind in den bislang 38 Modellkommunen knapp 400 KuLaDig-Objekte erstellt worden (Stand Januar 2023), die am einfachsten über die Gesamtübersichten der einzelnen Projektjahre in einer eigenen KuLaDig-Maske abgerufen werden können (siehe Linkliste unter "Weitere Informationen“). Als Bestandteile dieser Objekte wurden zahlreiche Fotografien, Videoclips mit Fachleuten und Zeitzeug*innen sowie Audiodateien produziert. Basierend auf den Erfahrungen aus den ersten Jahren wurde ein digitaler Leitfaden (https://leitfaden-kuladigrlp.de) erstellt. Dieser gibt Einblicke in die Prozessabläufe der Arbeit mit KuLaDig und hält zahlreiche Best-Practice-Beispiele parat, so dass alle interessierten Kommunen in 12 Schritten selbst zur KuLaDig-Gemeinde werden können. In verschiedenen Teilprojekten entstanden zudem virtuelle 360-Grad-Räume und -Touren, mithilfe derer die Objekte interaktiv und innovativ erfahrbar gemacht werden, sowie vereinzelt 3D-Rekonstruktionen von nicht mehr vorhandenen Gebäuden. In vielen Kommunen wurden die KuLaDig-Daten zu themenbezogenen Rundgängen und Touren zusammengefasst. Kenntlich gemacht werden diese mithilfe großer, an zentralen Orten platzierten Infotafeln und Infoplaketten unmittelbar an den Objekten. Mithilfe von QR-Codes sind die digitalen Inhalte verfügbar. Außerdem entstanden im Rahmen der Teilprojekte in den Kommunen Strukturen und Netzwerke, die häufig auch über die Projektlaufzeit hinaus Bestand haben. Somit konnten auch weitere Projekte angestoßen werden.