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Meteorologie hautnah

MeteoTracker Aufsicht (Jakob Thöboll)
Dass es in der Stadt heiß werden kann, wissen wir alle. Doch wie verteilt sich diese Hitze? Wo ist die Hitzebelastung besonders hoch? Und wie wirkt sich die Bebauung auf die Verteilung der Hitze aus? Um diesen Fragen nachzugehen, verteilen wir kleine MeteoTracker. Diese können am Fahrrad befestigt werden und messen mit Hilfe einer App Temperatur, Feuchte und Luftdruck entlang der zurückgelegten Strecke.

Themen

Ort

Projektzeitraum ab

Mai 2022

Projektende

Oktober 2022

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Kontakt

Johannes Röttenbacher

E-Mail senden

Institution

Leipziger Institut für Meteorologie

Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Bei unserem Projekt “Meteorologie hautnah” geht es zum einen darum mit Leipziger Pendlerinnen und Pendlern im Sommer 2022 Wetterdaten zum Leipziger Stadtklima (Temperatur, Luftfeuchte und Druck) aufzuzeichnen und zum anderen darum den Teilnehmenden die wissenschaftliche Arbeitsmethode in interaktiven Workshops näherzubringen. Den ersten Teil möchten wir mithilfe des MeteoTrackers umsetzen, einem kleinen Sensor, der am Fahrrad oder Autodach befestigt werden kann und die eben genannten Parameter misst. Diese werden dann direkt über die MeteoTracker App in ein Online-Portal hochgeladen und können von der teilnehmenden Person entweder in diesem Portal oder auf ihrem Smartphone visualisiert werden. So erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Messwerte, welche sie zum Beispiel mit der von ihnen gefühlten Temperatur abgleichen können.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Die Teilnehmenden sollen mit dem MeteoTracker Messwerte entlang ihrer täglichen Wege durch die Stadt aufzeichnen und können zusätzlich noch an interaktiven Workshops teilnehmen, in denen gemeinsame Messfahrten geplant und ausgewertet werden. Für den ersten Teil benötigen die Teilnehmenden ein eigenes Smartphone, um sich die MeteoTracker App zu installieren und sich bei dieser anzumelden. Die App benötigt Zugriff auf die Bluetooth- und Standortfunktion des Smartphones. Zusammen mit dem über Bluetooth verbundenen MeteoTracker, welcher die Lufttemperatur, Feuchte und den Luftdruck misst, können so ortsbezogene Messungen aufgezeichnet werden. Diese überträgt die App dann an das MeteoTracker Portal. Den MeteoTracker erhalten die Teilnehmenden in einer kleinen Übergabe direkt am Institut für Meteorologie. Hierzu reicht eine formlose Kontaktaufnahme via E-Mail, um einen geeigneten Termin abzustimmen. Der zweite Teil des Projektes beschäftigt sich mit der Vermittlung der wissenschaftlichen Methode in einem Workshop. Zu diesen werden die Teilnehmenden via E-Mail eingeladen und die Termine sind auch auf der Webseite zu finden. Im Workshop soll den Teilnehmenden in einem kurzen Theorieteil die generelle wissenschaftliche Methode näher gebracht werden. Im interaktiven/praktischen Teil des Workshops soll es dann um die Anwendung der wissenschaftlichen Methodik gehen, indem eine gemeinsamen Messfahrt geplant wird, um ein spezielles Phänomen des Stadtklimas zu erforschen.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Messwerte werden in den gemeinsamen Workshops diskutiert und von uns grafisch aufbereitet, um den Teilnehmenden einen tieferen Einblick in die von ihnen aufgezeichneten Daten zu geben. Weiterhin analysieren wir die Daten bezüglich der erarbeiteten Fragestellungen der gemeinsamen Messfahrten. Die Ergebnisse werden in einem Blog veröffentlicht. Der gewonnene Datensatz wird nach einer Qualitätskontrolle öffentlich zugänglich gemacht und dient als Grundlage zu weiteren Erforschung von stadtklimatischen Effekten.

Wozu trägt die Forschung bei?

Durch den Klimawandel nehmen Extremwetterereignisse zu. Vor allem in großen Städten steigt die Belastung der Bevölkerung durch die zunehmende Anzahl an extremen Hitzetagen. Neben privaten Maßnahmen gegen die Hitze, können auch stadtplanerische Maßnahmen dazu beitragen die negativen Auswirkungen solcher Hitzeereignisse zu reduzieren. Bisher beschränkt sich die Messung der Lufttemperatur in Städten auf einzelne Stationen oder kurze Messkampagnen. So können die kleinskaligen Effekte der städtischen Bebauung nur unzureichend untersucht werden. Wir wollen mit Hilfe von Bürgerinnen und Bürgern einen zeitlich sowie räumlich hochaufgelösten Datensatz zur Lufttemperatur erheben, um der Stadtplanung bessere Daten zur Bewertung und Evaluierung von Baumaßnahmen hinsichtlich ihrer klimatischen Einflüsse zu liefern. Gleichzeitig sollen so die Teilnehmenden für das Thema der Hitzebelastung in Städten sensibilisiert werden und anhand dieses lebensnahen Themas mehr über die wissenschaftliche Methodik erfahren. Der Transfer von Wissen steht hierbei im Vordergrund.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Das Ziel der Sensibilisierung zum Thema Hitze in der Stadt und der Wissenstransfer in Richtung der Teilnehmenden, aber auch in Richtung der Wissenschaft, kann als erreicht betrachtet werden. Die Teilnehmenden zeigten großes Interesse und viel Eigeninitiative in den angebotenen Workshops. Bei einer der gemeinsamen Messfahrten ging es um den Einfluss von Grünanlagen auf die Umgebungstemperatur. Hier konnte gezeigt werden, dass es, wie erwartet, vor allem in den Abendstunden zu einer stärkeren Auskühlung der Grünflächen im Vergleich zu den Straßenflächen kommt. Weitere Einblicke in den Datensatz können in unserem Blog nachgelesen werden.