MoveCitizenS: Krank und ohne Krankenversicherung
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Dr. Jacqueline Warth
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Institut für Allgemeinmedizin (ifam)
Centre for Health and Society (chs)
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Bürgeruniversität HHU Düsseldorf
MoveCitizenS
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Mit dem MoveCitizenS Projekt möchten einen umfassenden Einblick in die gesundheitliche Situation von Patient*innen ohne Krankenversicherung gewinnen und die Hindernisse erforschen, die ihnen den Zugang zur medizinischen Versorgung erschweren. Doch warum ist das wichtig? Obwohl in Deutschland seit 2009 eine allgemeine Versicherungspflicht besteht, sind immer noch viele Menschen entweder nicht versichert oder ihr Versicherungsschutz ist begrenzt. Diese Gruppe umfasst z. B. EU-Bürger*innen, Personen ohne gültigen Aufenthaltsstatus, Wohnungslose, Selbstständige oder Menschen, die ihre Versicherungsbeiträge nicht zahlen können. Die Gründe für die fehlende Krankenversicherung und die Auswirkungen sind also sehr individuell. Spätestens dann, wenn trotz plötzlicher oder chronischer Erkrankung, Verletzung oder einer Schwangerschaft, kein Zugang zu medizinischer Behandlung besteht, hat das Fehlen der Krankenversicherung negative Konsequenzen für die Gesundheit und somit Auswirkungen auf das gesamte Leben der Betroffenen. Unser Team besteht aus Wissenschaftler*innen der Universitätsklinik Düsseldorf sowie interessierten Bürger*innen, sowohl mit als auch ohne Krankenversicherung – sogenannte Co-Forschende. Gemeinsam erforschen wir, wie es dazu kommt, dass Menschen nicht ausreichend krankenversichert sind, wie Betroffene ihren Gesundheitszustand wahrnehmen und auf welche Weise sie medizinische Versorgung erhalten. Zu diesem Zweck haben wir einen mehrsprachigen Fragebogen für eine Befragung von Patient*innen ohne oder mit begrenzter Krankenversicherung entwickelt. Zusätzlich realisieren wir zurzeit ein Fotoprojekt zum Thema "Gesundsein und Kranksein ohne Krankenversicherung". Die Ergebnisse dieses Fotoprojekts werden in einer öffentlichen Plakatkampagne in Bonn ausgestellt.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Es gibt viele Möglichkeiten, aktiv bei MoveCitizenS mitzuwirken: 1. Jeder ist gefragt! Werden Sie Co-Forscher*in! Wir laden betroffene Patient*innen, Angehörige und interessierte Bürger*innen jeden Alters dazu ein, bei MoveCitizenS mitzumachen. Um als Co-Forscher*in dabei zu sein, brauchen Sie keine besonderen Kenntnisse. Das Projekt wird in der Stadt Bonn in Form von Präsenz-Workshops umgesetzt. Co-Forschende übernehmen fortlaufend Aufgaben in ganz unterschiedlichen Bereichen, je nach Interesse, individuellen Stärken und Fähigkeiten. Die wichtigsten Säulen unserer Forschung sind die wissenschaftliche Befragung und das Fotoprojekt. #Fotoprojekt: Mithilfe von Fotos zeigen wir auf, was Menschen ohne Krankenversicherung brauchen, um gesund zu bleiben und um medizinische Behandlung zu erhalten. Mit der Unterstützung einer Fotografin haben wir bereits eigene Fotografien angefertigt, eine detaillierte Bildanalyse durchgeführt und gemeinsam Entwürfe für die Plakatkampagne in Bonn gestaltet. Im nächsten Schritt werden wir uns als Team auf die Suche nach geeigneten Ausstellungsorten machen. #Wissenschaftliche Befragung: In den vergangenen Monaten haben wir einen anonymen Fragebogen erstellt und die wissenschaftliche Befragung von Patient*innen ohne Krankenversicherung ist im vollen Gange. Unsere Co-Forschenden haben z. B. bei der Entwicklung des Fragebogens mitgewirkt, Studienunterlagen in andere Sprachen übersetzt, oder auch Interviews mit Betroffenen geführt. Im nächsten Schritt wird das Team gemeinsam erste Ergebnisse interpretieren und diskutieren. 2. Teilen Sie Ihre Geschichte als betroffene Person! Sind Sie selbst betroffen? Haben Sie Beitragsschulden und/oder haben Sie nur einen begrenzten Krankenversicherungsschutz? Sind Sie derzeit überhaupt nicht krankenversichert? Dann würden wir uns freuen, wenn Sie Ihre Geschichte mit uns teilen. Durch die anonymisierte Veröffentlichung Ihrer persönlichen Erfahrungen möchten wir für gesellschaftliche Aufklärung sorgen, indem wir die Vielfalt an Ursachen aufzeigen, warum so viele Menschen in Deutschland ohne vollen Krankenversicherungsschutz leben. Außerdem möchten wir auf Herausforderungen, mögliche Ängste und Sorgen sowie direkte Konsequenzen für Betroffene, die aus dem fehlenden Krankenversicherungsschutz entstehen, aufmerksam machen. Sie können uns Ihre Erfahrungen direkt per E-Mail schreiben oder einen Telefontermin vereinbaren. Gerne lernen wir Sie auch in einem persönlichen Gespräch kennen, entweder in Bonn in Präsenz oder online z. B. über Zoom, Teams etc. Ihre Privatsphäre ist uns wichtig, und daher bleiben die von uns veröffentlichten Geschichten grundsätzlich anonym. Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, sich direkt anonym an uns zu wenden. Dank Ihrer Unterstützung können wir Lücken in den Unterstützungsangeboten für Menschen ohne Krankenversicherungsschutz identifizieren und das Bewusstsein in der Gesellschaft fördern. Wir möchten uns im Voraus für Ihr Vertrauen und Ihre Offenheit bedanken! 3. Nehmen Sie an der Befragung teil! Wir laden alle Menschen, die in Deutschland leben und keinen oder nur einen begrenzten Krankenversicherungsschutz haben, teilzunehmen. Die Anlaufstellen, an denen Sie den Fragebogen erhalten, befinden sich in Wiesbaden, Mainz, Frankfurt, Bielefeld, Bonn und Düsseldorf. Die Adressen und Kontaktdaten finden Sie auf unserer Webseite unter "Standorte".
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die anonymen Daten der Befragung von Patient*innen werden nach höchsten Datenschutzstandards gespeichert und aufbereitet. Ebenso speichern wir die Materialien aus unserem Fotoprojekt datenschutzkonform und gestalten daraus gemeinsam eine öffentliche Ausstellung. Um unsere gebündelten Ergebnisse öffentlich zugänglich zu machen, werden sie auf unserer Projekthomepage sichtbar sein, bei öffentlichen Veranstaltungen von uns gemeinsam vorgestellt und auch in Form unabhängiger wissenschaftlicher Fachartikel veröffentlicht. Im Projekt arbeiten Co-Forschende auf Augenhöhe mit Wissenschaftler*innen zusammen und können den partizipativen Prozess mit Ihren Erfahrungen, Expertise und eigenen Fähigkeiten aktiv gestalten. Die Projektwebseite informiert laufend über den partizipativen Prozess, den aktuellen Stand des Projekts und Erkenntnisse.
Wozu trägt die Forschung bei?
Die gesammelten Daten und auch die Ergebnisse des Fotoprojekts werden uns ermöglichen, die gesundheitliche Situation von Menschen ohne Krankenversicherung und deren medizinische Versorgung besser zu verstehen. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Befragung erlauben es, konkrete Verbesserungsvorschläge zu entwickeln und Veränderung für Menschen ohne Krankenversicherung anzustoßen. Auf diese Weise können wir dazu beitragen, die gesundheitlichen Probleme und Bedürfnisse der Betroffenen frühzeitig zu erkennen und die breite Öffentlichkeit sowie politische Entscheidungsträger*innen für ihre Situation zu sensibilisieren.
Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?
Zwischenergebnisse unseres Projekts können in Kürze auf der Projektwebseite eingesehen werden (im Aufbau).