Spurensuche Gartenschläfer
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Die "Spurensuche Gartenschläfer" ist ein gemeinsames Projekt des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Das Projekt wird vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert.
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Projektteam Spurensuche Gartenschläfer
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Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Justus-Liebig-Universität Gießen
Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Der Gartenschläfer war ursprünglich in weiten Teilen Europas heimisch. Doch in den letzten 30 Jahren hat sich sein Verbreitungsgebiet mehr als halbiert. Noch lebt ein großer Teil des weltweiten Gartenschläfer-Bestandes bei uns, deshalb kommt Deutschland eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Art zu. Doch auch hier ist der Gartenschläfer aus vielen Regionen verschwunden. Warum, ist noch unklar. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung haben sich deshalb auf die „Spurensuche Gartenschläfer“ begeben. Unterstützt werden sie durch zahlreiche Freiwillige, die ihre Hinweise auf www.gartenschlaefer.de melden und die Spurensuche wissenschaftlich unterstützen. Die Erkenntnisse fließen in ein Schutzkonzept für die Schlafmaus ein, das direkt umgesetzt werden soll. Unser Ziel: Wir wollen den Gartenschläfer in Deutschland bewahren – damit nicht noch ein Teil der Biodiversität verloren geht.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
1. Auf www.gartenschlaefer.de können Sichtungen von Gartenschläfern unterwegs im Gelände oder zu Hause am Computer gemeldet werden. Dazu wird der Fundort auf einer Karte eingegeben. Fotos, Videos oder Audioaufnahmen können ergänzend hochgeladen werden. Anhand dieser Daten wird eine aktuelle Verbreitungskarte des Gartenschläfers in Deutschland erstellt. Auch Meldungen von anderen Bilchen wie Siebenschläfer, Haselmaus oder Baumschläfer sind willkommen (siehe Foto). 2. In ausgewählten Projektregionen vertiefen wir die Forschung zum Gartenschläfer mit Spurentunneln, Wildtierkameras und der Kontrolle von Nistkästen. Bei Interesse melden Sie sich mit Angabe Ihres Wohnortes bei andrea.andersen@bund.net. 3. Auch Totfunde des Gartenschläfers sind für die Forschung enorm wichtig. Wir sind daher dankbar für jeden geborgenen Fund, der idealerweise gut verpackt tiefgekühlt gelagert wird. Wir organisieren den Transport zur Justus-Liebig-Universität. Bitte melden Sie sich unter gartenschlaefer@vetmed.uni-giessen.de.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Auf der "Meldestelle Gartenschläfer" ist keine Registrierung notwendig. Jeder Eintrag wird per E-Mail bestätigt und zeitnah durch Wissenschaftler*innen der Justus-Liebig-Universität Gießen gesichtet und nach festgelegten Kriterien geprüft (mehr Info unter https://www.gartenschlaefer.de/meldungen-pruefen/.) Daher sind Fotos, Videos oder Audioaufnahmen zu Ihrer Beobachtung besonders wertvoll. Damit können wir eine gleichbleibend hohe Qualität der Daten sicherstellen. Über die Einordnung Ihres Hinweises werden Sie ebenfalls per E-Mail informiert. Sie können darüberhinaus auswählen, ob Sie weiter über den Fortlauf des Projekts informiert werden möchten und somit erfahren, wozu Ihre Daten beigetragen.
Wozu trägt die Forschung bei?
Ursprünglich war der Gartenschläfer in Europa sehr verbreitet. Inzwischen gibt es nur noch in fünf Ländern stabile Bestände. Der Gartenschläfer ist damit wohl das am stärksten im Bestand zurückgegangene Nagetier Europas. Ein großer Teil des Gartenschläfer-Vorkommens lebt heute in Deutschland. Damit trägt Deutschland eine besondere Verantwortung: Der Gartenschläfer ist eine sogenannte Verantwortungsart. Trotzdem existieren in den Bundesländern bis auf wenige Ausnahmen kaum aktuelle Daten zur Verbreitung des Gartenschläfers und zu den Bestandsdichten. Aus vielen Regionen werden Bestandsrückgänge gemeldet. In der Roten Liste wird der Gartenschläfer als „in unbekanntem Maße gefährdet“ geführt. Dabei ist die aktuelle Verbreitung des Gartenschläfers die Grundlage zur Beurteilung der tatsächlichen Gefährdungssituation. Der Vergleich zwischen aktueller und ursprünglicher Verbreitung liefert erste Hinweise auf die Entwicklung der Bestände und mögliche Ursachen für ihren Rückgang. Allein 2019 sind über 1.200 Meldungen von Bürger*innen bei der Meldestelle eingegangen.