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mit:forschen!

Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

Wo leben und wie geht es Eichhörnchen in Berlin und Umgebung?

Copyright: Jon A. Juárez
Hast Du Eichhörnchen in Berlin und unmittelbarer Umgebung gesehen? Bitte melden und einige Angaben zu Aufenthaltsort und äußerlichen Auffälligkeiten angeben! Gemeinsam mit den Bürgerforscher*innen wollen die Wissenschaftler*innen des Leibniz-IZW Hinweise zur Beantwortung unterschiedlicher Fragestellungen zu Vorkommen, Merkmalen, Verhalten und zum Gesundheitszustand des in Deutschland beheimateten Eurasischen Eichhörnchens (Sciurus vulgaris) bekommen.

Themen

Projektzeitraum ab

Mai 2020

Projektende

Oktober 2020

Kontakt

Sarah Kiefer

E-Mail senden

Institution

Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung

Bridging in Biodiversity Science (BIBS, BMBF-gefördert)

Berliner Stadtwildtiere

Häufige Fragen

Worum geht es in diesem Projekt?

Eine Begegnung mit dem in Deutschland beheimateten Eurasischen Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) ist in Berlin und Umgebung keine Seltenheit. Dennoch ist das wissenschaftliche Wissen über die flinken Nager überraschend begrenzt. Es gibt keine verlässlichen Zahlen darüber, wo und wie viele Eichhörnchen hier leben und wie deren Gesundheitszustand ist. Gemeinsam mit Bürgerforscher*innen wollen Forscher*innen des Leibniz-IZW Daten und Beobachtungen zur Beantwortung unterschiedlicher Fragestellungen zu Vorkommen, Merkmalen, Verhalten und zum Gesundheitszustand sammeln.

Wie können Bürger*innen mitforschen?

Unsere Fragen an die Bürgerforscher*innen sind: Wo werden Eichhörnchen gesichtet? Gibt es Eichhörnchen-Hotspots? Wie oft werden Eichhörnchen am selben Ort gesichtet? Werden sie eher auf Bäumen oder auf dem Boden gesichtet? In welcher Umgebung: In Wohnanlagen, in Grünanlagen oder auf öffentlichem Gelände? Welche Farbe hat das Fell? Sind äußerliche Auffälligkeiten erkennbar wie z.B. ein struppiges Fell, sichtbare Verletzungen (z.B. Risse im Ohr) oder Magerkeit? Solche Sichtungsdaten und die Beantwortung der Fragen sind in dem Formular (https://berlin.stadtwildtiere.de/beobachtung/eintragen) schnell und unkompliziert möglich. Besonders hilfreich sind Meldungen mit „Beweisfoto“ – dafür ist eine Registrierung auf der Website notwendig. Unter allen Teilnehmenden, die mit E-Mail-Adresse registriert sind und mindestens drei Eichhörnchen-Beobachtungen mit Foto gemeldet haben, werden am Ende des Projekts im Oktober 2020 eine Wildtierkamera und fünf Bücher verlost.

Was passiert mit den Ergebnissen?

Die Teilnehmenden können eigene und fremde Meldungen auf einer interaktiven Karte sehen und Informationen zu Eichhörnchen und anderen Wildtieren in der Stadt erhalten. (Übrigens: Auch andere Tiere können gemeldet werden). Je nach den Erkenntnissen über Verbreitung und Gesundheitszustand ergeben sich Ansätze für Folgeprojekte. Die Daten zu Auffälligkeiten werden am Leibniz-IZW von Dr. Gudrun Wibbelt (Pathologin und Wissenschaftlerin in der Abteilung Wildtierkrankheiten) geprüft und die Erkenntnisse den Melder*innen - wo möglich- zurückgemeldet. Die Daten zu Fellvariationen und Aufenthaltsorten werden in der Abteilung Ökologische Dynamiken analysiert. Sie können Aufschluss auf mögliche Anpassungen an die Umgebung geben.

Wozu trägt die Forschung bei?

Die Daten liefern eine wertvolle Grundlage für Folgeprojekte, in denen Eichhörnchen von Wissenschaftler*innen an ausgewählten Standorten gefangen, markiert und mit GPS-Sendern ausgestattet werden sollen. Damit können Abschätzungen zur Populationsgröße gemacht werden, die in Zukunft helfen, die Populationsentwicklung unter dem Einfluss des Klimawandels zu verfolgen. Durch die Meldung der äußerlichen Auffälligkeiten bei Eichhörnchen lassen sich Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand der Tiere ziehen.

Was sind die (Zwischen-)Ergebnisse des Projekts?

Im Projektzeitraum von Mitte Mai 2020 und Mitte oktober 2020 sind über 1300 Meldungen von Eichhörnchen auf der Webseite eingegangen. Am Ende wurden 3 Bücher und 1 Wildtierkamera unter den Melder*innen verlost, die mindestens 3 Sichtungen mit "Beweisfoto" gemeldet hatten. Die Daten dienen als Grundlage für eine Masterarbeit und eine Doktorarbeit an der TU Berlin/Leibniz-IZW. Auffällig war, dass im Berliner Raum viele Eichhörnchen in Privatgärten und auf Balkons gesichtet wurden. Das scheint in anderen Städten, wie z.B. in Zürich nicht der Fall zu sein.