KlimNet - Stadt und Land im Fluss
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Jun. Prof. Dr. Andreas Rienow
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Ruhr-Universität Bochum
Wissenschaftsladen Bonn e.V.
Universität Bonn
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Viele Menschen sehen zwar im Klimawandel ein Problem, leiten daraus aber häufig keine nachhaltigen Handlungsoptionen ab, solange sie nicht unmittelbar von seinen Auswirkungen betroffen sind, beispielsweise durch Schäden infolge von Starkregenereignissen, Hochwassern oder Stürmen oder im Zuge von Hitzeperioden und damit verbundenen gesundheitlichen Auswirkungen. KlimNet hat zum Ziel, Wissen und Engagement in Bezug auf Klimawandelanpassung zu mobilisieren, Bürgerinnen und Bürger aus diversen Zielgruppen über Facetten des Klimawandels in der eigenen Heimat NRW zu informieren und daraus Handlungsoptionen zu generieren, wie eine Klimaanpassung geschehen kann. Dazu wird ein Dreischritt aus Bereitstellung von Informationen über den Klimawandel in der Region, Entwicklung von Handlungsmöglichkeiten mit dem Ziel einer klimaresilienten Stadt und erste Schritte der Umsetzung verfolgt. Zunächst wird das Projekt in den Pilotstädten Bonn und Gelsenkirchen durchgeführt. Durch die wissenschaftliche Basis verbunden mit praktischen Erfahrungen der Akteure vor Ort können die Maßnahmen in den Pilotstädten auf andere Städte zu übertragen. Im Projekt werden zur Bereitstellung der Informationen Satellitendaten von 1985 bis heute hinsichtlich diverser Aspekte (Bodenbedeckung, Dichtheit, Versieglung und Nutzung) analysiert um Veränderungen der städtischen Gebiete zu beobachten und zu quantifizieren. Einen weiterer Teil des Projektes bildet das Crowdmapping. Durch ein interaktives Web-Geoinformationssystem (WebGIS) mit zahlreichen Funktionen können die Bürger direkt vor Ort Orte in der Stadt identifizieren und markieren, die entweder Handlungsbedarf aufweisen oder als gute Beispiele vorangehen. Im Projekt werden außerdem sowohl leicht umsetzbare als auch "verrückte" Ideen, wie jede und jeder von uns mit den spürbaren Auswirkungen des Klimawandels umgehen kann.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Zum einen können Bürgerinnen und Bürger über ihr Smartphone oder den Computer über unser WebGIS am Crowdmapping (www.klimnet.geographie.ruhr-uni-bochum.de) teilnehmen um Orte zu kennzeichnen, die beispielsweise Handlungsbedarf oder gute Beispiele der Klimaanpassung darstellen. Das WebGIS ist ein im Projekt entwickeltes Geoinformationssystem, welches die Landnutzung darstellt und die Möglichkeit bietet eigene Punkte und Orte zu markieren. Die Bürgerinnen und Bürger sind die Experten vor Ort und können Ihre Umgebung viel genauer wahrnehmen als aus den Satellitenbildern ersichtlich wird. Mittels der Satellitendaten und der daraus hervorgehenden Klassifikation lassen sich aktuell in den Pilotstädten Bonn und Gelsenkirchen die Landnutzungsveränderungen vergleichen. Daraus können Rückschlüsse gezogen werden, wie stark eine Region versiegelt wurde und welche Orte besonders durch den Klimawandel gefährdet sind. Durch die Bürgerinnen und Bürger vor Ort wird die "Feinarbeit" übernommen. Sie zeigen die Orte auf, die durch den Klimawandel tatsächlich stark beeinflusst sind, oder an denen bereits eine gute Anpassung vorgenommen wurde. Darüber hinaus werden Workshops, Exkursionen und viele Weitere Möglichkeiten geboten um Bürgerinnen und Bürger zu integrieren. Manchmal helfen schon kleine Veränderungen, um unsere Städte besser gegen den Klimawandel zu wappnen. Gemeinsam mit allen, die Lust auf große und kleine Veränderungen haben oder bereits in ihrem Quartier aktiv sind, möchten wir lokale Ideen weiterentwickeln und in die Breite tragen. Dabei setzen wir auf Veranstaltungsformate wie Crowdmapping, Workshops, Foto-Exkursionen, Pflanzaktionen und lokale Info-Points.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Im WebGIS werden die markierten Orte beibehalten um Rückschlüsse ziehen zu können, welche Regionen besonders stark durch den Klimawandel gefährdet sind. Der direkte Kontakt mit den Bürgerinnen und Bürgern ermöglichte es nicht nur Einsichten für die technische und inhaltliche Konzeption und Umsetzung des Crowdmappings zu gewinnen, sondern natürlich auch auf das Projekt, seine Ziele und Maßnahmen aufmerksam zu machen. Innerhalb der Projektlaufzeit werden Handlungsleitlinien entstehen, um die Ergebnisse zu sichern und auch über die Laufzeit hinaus zu bestehen. Die Pilotstädte sind auch gleichzeitig Partnerstädte des Projektes und stehen daher im im Austausch mit dem Projekt und den erzielten Ergebnissen.
Wozu trägt die Forschung bei?
In den drei Jahren der Projektlaufzeit können nicht alle möglichen Maßnahmen realisiert werden, daher geht es neben der praktischen Umsetzung auch darum, Handlungsleitlinien zu entwickeln, die das Projekt überdauern. Im darin integrierten Aktionsplan wird eine Vielfalt von Maßnahmen zu finden sein: Für einige brauchte es ein Votum der Politik und die Kompetenz der Stadtverwaltung, für andere engagierte Unternehmer/innen und Verbandsvertreter/innen. Für wiederum andere ist nur die Lust, etwas im eigenen Umfeld zu verändern, notwendig. Die Sensibilisierung und Einbindung der Bürgerschaft über innovative Formate, aber auch über den direkten Kontakt, aktiviert deren Wissen, Interesse und damit auch Ihr Engagement.