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Die Plattform für Citizen-Science-Projekte aus Deutschland: Mitforschen, präsentieren, informieren!

Kommunikation und Feedback

Kommunikation und Feedback

Zentral für die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Akteuren in Citizen Science ist die Kommunikation innerhalb des Projekts sowie nach außen. Der Kommunikationsaufwand kann dementsprechend höher als in anderen Forschungsprojekten sein. Aus diesem Grund ist es unerlässlich, sich Gedanken zur internen und externen Kommunikation zu machen.

Der folgende Text fasst interne und externer Kommunikation zusammen, da sowohl nach innen wie nach außen die gleichen Kommunikationsformen zur Anwendung kommen.

Eine Kommunikationsstrategie kann hilfreich sein und soll folgende Punkte berücksichtigen:

  • Wer sind die Hauptakteure im Projekt? Wer ist außerdem daran beteiligt? Wer kommuniziert wie mit wem? Gibt es eine Person, die für die Koordination einer Arbeitsgruppe zuständig ist? Arbeiten Forschende unabhängig voneinander oder eng zusammen?
  • Wer verfügt über kommunikative Fähigkeiten, um das Projekt auch nach außen vertreten zu können? Hat das Team die Möglichkeit, sich Unterstützung durch professionelle Kommunikatoren, z. B. über die Pressestelle einer Institution oder einen Journalisten einholen?
  • Wie wird kommuniziert? Welche Kanäle sollen benutzt werden: E-Mail, Workshops, regelmäßige Treffen? Gibt es bestimmte Kommunikationsformate oder eine besondere Sprache für unterschiedliche Gruppen, z. B. wenn Jugendliche oder Bildungsferne beteiligt sind? Welche Best Practices gibt es in dem Forschungsbereich, um das Thema für alle verständlich zu machen?
  • Wieviel/wie oft wird kommuniziert? Wöchentliche Newsletter für die Beteiligten? Monatlich? Gibt es einen Helpdesk für die Beteiligten, den sie nach Bedarf kontaktieren dürfen? Wird eine Projekt-Webseite gebraucht und wenn ja, wen soll sie ansprechen und welche Funktionalität soll sie haben? Können soziale Medien die ausgewählten Zielgruppen ansprechen und über welche Medien können Menschen ohne Internetzugang erreicht werden (bspw. Printmedien, Radio und Fernsehen)?
  • Warum und an wen, an welche Zielgruppen, wird kommuniziert? Zur Gewinnung von Mitstreitern oder zur Einwerbung von Ressourcen? Was genau wird kommuniziert (und was nicht)?
  • Wie hoch ist der personelle und zeitliche Kommunikationsaufwand? Dieser wird bei Citizen Science-Projekten häufig unterschätzt.

Tipp

Online-Tools bieten großes Potenzial für Kommunikation. Zur Information der Beteiligten innerhalb eines Projekts könnte etwa ein Blog beitragen, in dem Beteiligte über den Forschungsstand berichten. Und für die kollaborative Arbeit ist die Nutzung von Wikis, Etherpads o. ä. und Instant-Messaging-Diensten (natürlich in datenschutzkonformen Varianten) gut geeignet. Auch analoge Tools sollten nicht aus den Augen verloren werden, damit auch Personen erreicht werden, die keinen Zugang zu online-Medien haben.

Ob ehrenamtliches Engagement im zivilen Bereich oder kurzfristige Mitarbeit in einem zeitlich eng begrenzten Citizen ScienceProjekt: Bürgerinnen und Bürger legen zu Recht großen Wert darauf, dass ihre Leistungen anerkannt werden. Feedback kann auf vielfältige Weise erfolgen. Bestehende Projekte können auch inspirieren oder beraten. Erfolgreiche Citizen Science-Projekte kommunizieren mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Medien und anderen Multiplikatoren auf Augenhöhe. Beispiele sind:

  • Gemeinsame Publikation der Ergebnisse (open access und wissenschaftsjournalistisch)
  • Verlinkung mit nationalen oder internationalen Citizen ScienceNetzwerken
  • Nennung der Beteiligten in Danksagungen
  • Verschicken von Newslettern, was mit Ergebnissen passiert
  • Veranstaltungen (Vorträge, Fortbildungsangebote, Partys)
  • Kommunikationstraining für Beteiligte

Bei aller Kommunikation in einem Citizen Science-Projekt ist es entscheidend, dass der Bezug zwischen dem Inhalt des Projektes und den Bürgerinnen und Bürger deutlich ist. Was interessiert und berührt sie? Das narrative Erzählen von Geschichten (also Storytelling) ist ein geeignetes Instrument, um ihre Forschung und Wissenschaft in einfacher, aber nicht einfältiger Weise zu vermitteln. Manchmal ist Citizen Science fast nicht mehr ohne solche Instrumente möglich.

Auch Gespräche mit der Presse sind dienlich, um das Projekt und seine Aktivitäten zu kommunizieren. Wichtig für eine gute Partnerschaft mit den Medien ist die geeignete Wahl eines Interviewkandidaten, die Aufbereitung von Informationen sowie die Bereitstellung geeigneter Bildmaterialien. Wesentlich zum Gelingen der Partnerschaft ist die Klärung von Ansprechpartnern. Wer ist ‚Pressesprecher’ für was und wer bringt die Fähigkeiten mit, vor die Medien zu treten?

STORY: Geschichte einer erfolgreichen Medienkooperation: „Füchse in der Stadt“

Immer mehr Wildtiere leben in Städten: In Berlin gibt es neben anderen Wildtieren wie z. B. Kaninchen oder Wildschweinen auch viele Füchse. Im Projekt „Füchse in der Stadt“ erforscht ein Team des Leibniz- Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW), wo und wie Füchse in Berlin leben. In Kombination mit traditionellen Forschungsmethoden, wie z. B. dem Erfassen von Bewegungsmustern durch GPS-Halsbänder, ist auch die Mitarbeit von Bürgerinnen und Bürgern im Projekt gefragt. Aber wie erfahren Berlinerinnen und Berliner von diesem Projekt? Von Anfang an wurde das Forschungsprojekt intensiv vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) begleitet. Der rbb dient dabei als Schnittstelle zwischen Wissenschaft und der Öffentlichkeit, verbreitet Informationen und nimmt Meldungen und Anregungen entgegen. In vielen Beiträgen in Radio und Fernsehen wird seit dem Frühjahr 2015 über das Projekt berichtet. Auf diesem Weg wurden bisher ca. 320.000 Zuschauer erreicht. Darüber hinaus können Bürgerinnen und Bürger Fotos und Videos hochladen oder Beobachtungen einsenden, die uns Hinweise zum Alltag der Stadtfüchse geben. Ca. 1.500 Einsendungen sind schon beim rbb eingegangen. Seit Juni 2016 können Interessierte im Verlauf des Projektes mithilfe einer online-Berlin-Karte aktiv mitforschen.

Füchse in der Stadt

abgeschlossen
Was treiben Füchse in die Stadt und wie leben sie dort? Finde es heraus und teile deine Fuchsbeobachtungen und -bilder mit uns.

Jona Hölderle: Social Media für Citizen Science

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Tipp

Grundsätzlich sollte eine Projektwebseite als erste Anlaufstelle möglichst klar strukturiert und einfach zu navigieren sein. Wer klare Antworten auf folgende Fragen bereitstellt, hat einen klaren Vorsprung: Worum geht es in dem Projekt? Wer führt es durch? Wie kann ich mich als Bürgerin oder Bürger einbringen? Was passiert mit meinen Daten? Was habe ich davon, hier mitzumachen? Kann ich mich weiterbilden? Wen kann ich ansprechen?