BioBlitz in Agrarlandschaften

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Dr. Sarah Redlich
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ConservES Projekt

Julius-Maximilians-Universität Würzburg

DLG e.V.
Häufige Fragen
Worum geht es in diesem Projekt?
Das Projekt ConservES hat das Ziel, die Artenvielfalt in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten zu erhalten. Dafür werden Blühstreifen am Feldrand und an bestehenden Hecken angelegt. So entstehen Lebensräume für verschiedene Pflanzen und Tiere. Gleichzeitig werden wichtige natürliche Prozesse, sogenannte Ökosystemleistungen, wie die Bekämpfung von Schädlingen und Unkräutern sowie die Bestäubung von Pflanzen, gefördert. ConservES untersucht dabei, wie unterschiedliche Klimabedingungen und Landschaften in Europa diese Prozesse beeinflussen. So möchte das Projekt besser verstehen, wie Natur und Umwelt zusammenwirken. Ein sogenannter Reallabor-Ansatz wird dabei verfolgt. Das bedeutet, dass das Projekt gemeinsam mit verschiedenen Gruppen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft umgesetzt wird. Ziel ist es, regionale, wirksame und langfristige Lösungen für den Schutz der Artenvielfalt und der Ökosysteme in der Landwirtschaft zu finden. Die Universität Würzburg ist deutscher Projektpartner. Sie untersucht, wie sich die Maßnahmen auf die Artenvielfalt in deutschen Agrarlandschaften auswirken und welchen Einfluss sie auf wichtige natürliche Prozesse für die Landwirtschaft haben.
Wie können Bürger*innen mitforschen?
Was ist ein BioBlitz? Es handelt es sich um eine (flächendeckende) Bestandsausfnahme der biologischen Vielfalt innerhalb kurzer Zeit (hier 24 Stunden). Interessierte Bürger*innen und Forschende beteiligen sich an der Probenahme, Sortierung und Erfassung der Daten. An verschiedenen Stationen können die Teilnehmenden im Feld selbst aktiv werden. Ausgestattet mit einem Forscher*innenpaket finden und bestimmten sie unter Anleitung von Expert*innen Tiere und Pflanzen am und im Feld. Somit bietet der BioBlitz die Möglichkeit, mehr über die Vielfalt in unseren Agrarlandschaften zulernen. Wie läuft der BioBlitz ab? Ein*e Landwirt*in lädt interessierte Mitmenschen ein, gemeinsam mit Wissenschaftler*innen die biologische Vielfalt auf seinen Feldern, am Feldrand und dem angrenzenden Lebensraum zu erkunden und zu messen. Es sind keine Artenkenntnisse oder Vorwissen erforderlich. Das Interesse und der Wunsch, mehr über die Natur vor der Haustür zu erfahren, sind ausreichend! Zur Anmeldung besuchen Sie unsere Projektwebseite. Auch Schulklassen sind willkommen und können sich über die Projektwebseite anmelden.
Was passiert mit den Ergebnissen?
Die gesammelten Daten werden von und mit Expert*innen für verschiedene Tier- und Pflanzengruppen vor Ort bestimmt und katalogisiert. Die Artenlisten werden anschließend im Rahmen des ConservES Projekts ausgewertet. So können wir nicht nur zeigen, wie sich die Lebensgemeinschaften zwischen verschiedenen Lebensräumen (Hecken, Streuobstwiesen, Blühstreifen und Äckern) unterscheiden, sondern auch Vergleiche mit Daten aus dem vorherigen BioBlitz 2023 ziehen. Außerdem fließen die Daten in die bayerische Artendatenbank Karla.Natur ein. Die Datenbank gibt Auskunft über das Vorkommen von Arten und ihrer Gefährdung. Dadurch können u.a. rückläufige Trends in der Anzahl von Arten oder ein Wandel von Lebensgemeinschaften dokumentiert werden. Auch Einflüsse von Landnutzung und Klimawandel werden durch die Datenbank sichtbar.
Wozu trägt die Forschung bei?
Der BioBlitz bietet die Möglichkeit wissenschaftliche Methoden für die Erfassung von Organismen kennenzulernen und auszuprobieren, und so mehr über deren Vielfalt und ihre Rolle in der Natur zu erfahren. Darüber hinaus bietet die Veranstaltung einen breiten Austauschs zwischen allen Beteiligten, fördert die Meinungsbildung hinsichtlich Biodiversität und gibt Impulse für die Umsetzung neuer Praktiken.