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Die Online-Konsultation im IdeenLauf

© Marcel Frank

Der IdeenLauf im Wissenschaftsjahr 2022 - Nachgefragt! geht in die nächste Runde. Nachdem die Fragen, die von Bürger*innen von Januar bis April eingereicht wurden, von Wissenschaftler*innen und Bürger*innen diskutiert und weiterverarbeitet wurden, ist nun erneut die Bevölkerung in Deutschland gefragt. In einem digitalen Bürgerdialog kann sie ihre Ideen und Perspektiven einbringen. 

Fragen stellen, mitdiskutieren und eigene Impulse einbringen - der IdeenLauf im Wissenschaftsjahr 2022 stellt die Partizipation der Bürger*innen in den Vordergrund. Ziel der Mitmachaktion ist es, dass Wissenschaft und Öffentlichkeit gemeinsam neue Ideen für Forschung und Forschungspolitik erarbeiten. 

Ideen sammeln 

Von Januar bis April konnten alle Bürger*innen ihre Fragen für die Wissenschaft stellen. Damit waren insbesondere Fragen gemeint, die bislang noch nicht beantwortet sind und in denen die Bürger*innen Forschungsbedarf und -potenzial sehen. Mehr als 14.000 Fragen kamen so zusammen und bilden die Grundlage für den weiteren IdeenLauf. Die Fragenstellenden ordneten die Fragen dabei selbst einem der fünf Themenfelder des IdeenLaufs zu: 

  • Kultur, Bildung, Wissen
  • Umwelt, Klima, Erde, Universum,
  • Innovation, Technik, Arbeit 
  • Gesundes Leben, Medizin, Pflege, 
  • Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Sicherheit 

© Marcel Frank
© Marcel Frank

Das Fragenstellen war jedoch nicht die einzige Möglichkeit sich in der ersten Phase des IdeenLaufs einzubringen: Alle Teilnehmer*innen konnten die Fragen der anderen online bewerten und so mitentscheiden, welche Fragen in den weiteren IdeenLauf einfließen. Die Fragen sind auf der Website des Wissenschaftsjahres einsehbar. 

Ideen verbinden 

In jedem der fünf Themenfelder wurden 750 Fragen für die Bearbeitung während der Clusterkonferenz ausgewählt - darüber entschied neben der Bewertung der Teilnehmenden auch eine Zufallsauswahl. Die Clusterkonferenz fand im Mai mit Beteiligung der drei Gremien des IdeenLaufs in Berlin statt: Die Jury besteht aus Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Fachdisziplinen, die ihre Expertise in den Prozess einbringen. Das Science Panel besteht aus hochrangigen Wissenschaftler*innen, die die Wissenschaft nach innen und nach außen repräsentieren. Die Seite der Bürger*innen wird durch das Citizen Panel vertreten, das darauf achtet, dass die Perspektive der Bürger*innen aus den eingereichten Fragen nicht verloren geht. 

Auf der Clusterkonferenz sichteten und diskutierten die Gremien zunächst die Fragen, um diese anschließend thematisch zu insgesamt 59 Clustern zu bündeln. Daraufhin verfassten die zwei wissenschaftlichen Gremien Clusterpapiere. Die Clusterpapiere ordnen die Cluster fachlich ein und greifen zudem die Diskussion auf, die zu der Bildung des Clusters geführt hat. Ergänzt werden die Clusterpapiere durch Highlightfragen, das heißt Fragen aus dem IdeenLauf, die von den Gremien als besonders relevante Fragen erachtet wurden und das Cluster repräsentieren. In einem weitere Schritt identifizierten die drei Gremien interdisziplinäre Überschneidungen zwischen verschiedenen Clustern und damit potentielle neue Forschungsfelder. Diese Überschneidungen werden ZukunftsRäume genannt und können beispielsweise aus einem Cluster zu “Mobilität der Zukunft” und einem zu “Gesundheit” zum Thema “Gesundheitsfördernde Mobilität” entstehen.

© Marcel Frank
© Marcel Frank

Digitaler Bürgerdialog

Jetzt sind erneut alle Bürger*innen gefragt! In einem digitalen Bürgerdialog, der Online-Konsultation, können alle Interessierten die Ergebnisse der Clusterkonferenz kommentieren, Feedback geben und Rückfragen stellen. So können zum einen die 59 Clusterpapiere gelesen und kommentiert werden. Zum anderen können die Teilnehmenden auf Kommentare reagieren, diese bewerten und so direkt in die Diskussion einsteigen. 

Es ist außerdem möglich, selbst ZukunftsRäume zu identifizieren und zu erstellen. Das funktioniert über einen digitalen Themenkorb, der wie ein Warenkorb beim Online-Shopping funktioniert: Teilnehmer*innen können Clusterpapiere, die aus ihrer Sicht thematische Überschneidungen aufweisen und im Zusammenspiel ein potentielles neues und spannendes Forschungsfeld darstellen, ihrem Themenkorb hinzufügen und so einen ZukunftsRaum erstellen. 

Die Online-Konsultation läuft noch bis zum 14. Juli. Eine Teilnahme ist unter dialog.wissenschaftsjahr.de möglich. 

© BMBF
© BMBF

Was passiert mit den Ergebnissen der Online-Konsultation? 

Die Rückmeldungen der Bürger*innen aus der Online-Konsultation werden anschließend von den Gremien evaluiert, diskutiert und fließen in das Ergebnispapier des IdeenLaufs ein. Im Herbst wird das Ergebnispapier an Wissenschaft und Forschungspolitik übergeben, die es bis zum Frühjahr 2023 auf konkrete Umsetzungspotentiale prüfen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung plant außerdem eine Förderrichtlinie mit der Vorhaben gefördert werden sollen, die den Input der Bürger*innen mit innovativen und partizipativen Ansätzen in konkrete Forschungsmaßnahmen übersetzen. 

 

Über den Gastautor

Maximilian Beyer ist Projektmanager bei Wissenschaft im Dialog für die Partizipationsinitiative IdeenLauf und als solcher insbesondere für die Kommunikation rund um die Mitmachaktion zuständig.

Gastautor*in(nen)

Auf dem Blog von mit:forschen! laden wir Gastautor*innen ein über ihre Perspektive auf Citizen Science und jeweilige Themenschwerpunkte zu berichten. Gastbeiträge spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider.