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Die Faszination der Citizen Science – Eindrücke vom Forum Citizen Science

Dr. Larissa Gebken beim Forum Citizen Science 2024. Foto: Jann Wilken / mit:forschen!

In dieser Reihe teilen Tagungsteilnehmende ihre persönlichen Eindrücke vom Forum Citizen Science 2024 in Hamburg. Im vierten Beitrag berichtet Dr. Larissa Gebken, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hamburg, vom Eintauchen in die Citizen-Science-Community bei ihrer ersten Teilnahme an der Konferenz.


Hier geht es zur Übersichtsseite der Blogreihe!


von Dr. Larissa Gebken

Als ich den Call zum Forum Citizen Science entdeckte, befand ich mich gerade in einer Umwunschsphase – frisch von der Informatik in die Sozialökonomie gewechselt, war ich auf der Suche nach neuen Impulsen für meine PostDoc-Zeit. Aufgrund meines Forschungsschwerpunktes, der sich an der Schnittstelle von Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie partizipativer Forschung mit marginalisierten Personengruppen bewegt, versprach ich mir insbesondere interdisziplinäre kreative Beteiligungsformate für die Forschung kennenzulernen. Und tatsächlich wurden meine Erwartungen übertroffen.

Der Einstieg der Konferenz war ein echter Höhepunkt: Die Keynote mit dem Titel „Mit.Wirkung – Nachhaltige Forschungskooperationen aufbauen und Gesellschaft gestalten“ zog mich sofort in ihren Bann. Sie verdeutlichte auf eindrucksvolle Weise die Vielschichtigkeit und den Reichtum, der entsteht, wenn diverse Perspektiven in Citizen-Science-Projekten einfließen. Besonders spannend fand ich den kreativen Ansatz, Sofas in Stadtvierteln aufzustellen, um den Kontakt zu den Anwohner*innen zu fördern und gleichzeitig den zusätzlichen Aufwand nicht zu scheuen. Dieser Ansatz verdeutlichte für mich, wie wichtig es ist, sich aktiv dafür einzusetzen, vielfältige Stimmen hörbar zu machen und Offenheit im Forschungsprozess zu praktizieren.

Nach dieser inspirierenden Keynote war ich von der Vielfalt und Tiefe der anschließenden Vorträge begeistert. Besonders eindrucksvoll waren die Erkenntnisse von Catharina Köhnke, die sich mit der geschichtlichen Aufarbeitung und dem Empowerment von Jugendlichen durch das Teilen ihrer Corona-Erfahrungen auseinandersetzte. Auch der Beitrag von Tuğba Link zur Einbindung von Schülerinnen und Schülern in das Thema Ernährung regte zum Nachdenken an. Es war spannend zu sehen, wie junge Generationen aktiv in Forschungsprojekte integriert werden und welche unterschiedlichen Formate hierfür notwendig sind.

Ein weiteres Highlight der Konferenz war das Short-Story-Format, in dem komplexe Themen auf eine zugängliche und unterhaltsame Weise präsentiert wurden. Besonders berührend fand ich den Mut der Vortragenden, auch über ihre Misserfolge zu sprechen. Diese Offenheit ist entscheidend, um die Herausforderungen und Lernerfahrungen in den Mittelpunkt zu rücken. In den Nachgesprächen wurde mir deutlich, wie inspirierend diese Offenheit war, da dadurch der Raum für ehrliche Reflexion und Austausch geschaffen wurde.

In Summe war meine erste Teilnahme an einer Citizen-Science-Konferenz eine beeindruckende Erfahrung! Vom inspirierenden Eröffnungsvortrag bis zu den kreativen Sessions wurde ich von der Vielfalt der Formate und der Breite der Perspektiven, die hier zusammenkamen, begeistert. Die Möglichkeit, in eine so offene und anregende Community einzutauchen, hat meine Sichtweise auf Forschung und Zusammenarbeit enorm bereichert. Ich danke allen Organisator*innen und Teilnehmenden für diese wirklich wertvolle Erfahrung!

Gastautor*in(nen)

Auf dem Blog von mit:forschen! laden wir Gastautor*innen ein über ihre Perspektive auf Citizen Science und jeweilige Themenschwerpunkte zu berichten. Gastbeiträge spiegeln nicht zwangsläufig die Meinung der Redaktion wider.